Besser den Text zweimal gründlich durchlesen oder gegenlesen lassen
Juli 2016 (DiaPrW).
Von einem Fachmann in Sachen Rechtschreibung erfuhren wir, dass er
sogar in Privatbriefen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler
rot unterstrich. Er tat das für sich und übte auch keine Kritik.
Viele Deutschlehrer und andere, die korrekte Schreibweisen
verinnerlicht haben, werden zumindest im Kopf jeden Fehler
korrigieren, den sie in Zeitungs-, Tele- (Video-) Texten und in
E-Mails sowie auf Webseiten sehen. Zumindest bei Bewerbungen und
Geschäftsbriefen ist es ratsam, weitgehend genau auf Rechtschreibung
und Zeichensetzung zu achten. Fehler haben ihre Ursache längst nicht
immer darin, dass man die korrekte Schreibweise nicht kennt. Oft
handelt es sich einfach um Flüchtigkeitsfehler.
Wer sich zurzeit der
„alten Rechtschreibung“ schon einmal am Kosog'schen Diktat, das
es seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts gibt, versucht hat, weiß,
dass deutsche Rechtschreibung noch nie sehr einfach war. Sogar Geübte
handelten sich Fehler ein. Durch das Schreiben auf der Tastatur eines
PCs oder anderen Gerätes, schleichen sich auch Buchstabendreher ein. =Beispiel unten!=
Sorgfältig schreiben
Am wichtigsten ist
es, sorgfältig zu schreiben. Bei manchen Wörtern ergibt sich die
Frage „so oder so?“ Direkt oder am Ende des Textes, wenn sich
noch mehr Unklarheiten angesammelt haben, schlage ich im Duden oder
einem anderen Wörterbuch mit „neuer Rechtschreibung“
nach und/ oder rufe den Begriff im Internet auf und korrigiere gegebenenfalls. Wie wir es täglich sehen, ist kaum
jemand vor Fehlern gefeit. Zumindest sollten in wichtigen Schreiben
Flüchtigkeits- und klassische Fehler vermieden werden, zum Beispiel
bei „dass und das“ oder bei den Hilfsverben „ist und sind“:
Je nach Satz ist in der Mehrzahl (Plural) „sind“ richtig, in der
Einzahl (Singular) „ist“. Folgende Fehler passieren daher nicht selten:
„Das Freibad in Singen, das(s)
1988 eröffnet wurde ...“. „Die Heidelandschaft sowie der Ort
Schneverdingen sind (ist)
bekannt für ...“. Ja, ganz so
eindeutig ist es gerade bei längeren Sätzen nicht immer.
Die
Empfehlung lautet: Ist der Text geschrieben, nochmals in Ruhe lesen
und durchschauen. Noch besser ist es, ihn etwas später nochmals
anzuschauen oder von einem Kollegen oder einem anderen lesen zu
lassen. Kleinere Sachen, wie sie bei Eingabe über die PC-Tastatur
häufig vorkommen, sieht man dann schon. Was denn zum Beispiel? Wenn
hinter dem „K“ noch ein „L“ steht, was da nichts zu suchen
hat, die Verwechslung von „N“ und „M“, ein zweiter Punkt am
Ende des Satzes oder ein nicht seltener Buchstabendreher und mehr.
Manches Mal läuft es auch in der Zeichensetzung schief: Komma oder
nicht?“ Das Komma ist dabei das Hauptproblem. Dazu mehr in den
nächsten Tipps.
Einmal
unabhängig davon, ob der Leser auf der anderen Seite Personalchef,
Geschäfts- oder Betriebsinhaber oder
Sachbearbeiter bei der eingeschalteten Personalagentur ist:
Zumindest grobe
und eindeutige Fehler fallen meist auf!
Wenn Sie Bewerber sind, wird man sich fragen, ob Sie nicht sorgfältig
gearbeitet haben. Man zieht dann, ob berechtigt oder nicht,
Rückschlüsse. Wenn Sie
Geschäftskorrespondenz erledigen, hinterlassen grobe Fehler
ebenfalls nicht den besten Eindruck.
Also
lieber vor Versand nochmals gucken und sich gegebenenfalls
vergewissern, ob es richtig ist.
Kurz:
Bewerbung sollte unbedingt fehlerfrei
sein! Geschäftskorrespondenz und vor allem Angebote sollten weitestgehend keine groben Fehler haben! Zugestanden werden muss für
alle Fälle: Es kann schon einmal sein, dass etwas übersehen wird.
Wir sind keine Maschinen oder programmierte Wesen, sondern Menschen.
(jw)
Autor
Jürgen Weller war bereits
1966/ 1967
damit betraut, Redebeiträge in
Sitzungen auf den wesentlichen Kern hin zusammenzufassen sowie
Protokolltexte zu formulieren und zu schreiben.
Eigener umfassender Rechtschreibkurs sowie eigene Weiterbildung;
Rechtschreibhilfe und -unterrichtung für Schüler, Auszubildende und
Kursteilnehmer. Der Autor
schreibt und veröffentlicht seit Ende
1969 Presse- und PR-Meldungen, redigiert
Texte, schreibt oder korrigiert Bewerbungen für Dritte. Deutsche
Rechtschreibung ist ihm seit jeher ein Anliegen. Wie viele andere hat
er eine zwiespältige Meinung zum
wachsenden Einfluss
des Englischen in die deutsche Sprache.