Freitag, 28. Dezember 2018

Das Museum stellt den Künstler aus

Hinweis zum Datenschutz: Auf diesen Seiten werden vom Betreiber des blogger-Portals Cookies gesetzt, Statistiken zu Zugriffszahlen u.a. erstellt. Sofern Sie über unsere Seite presseweller.de oder buch-juwel.de - für die uns vom Provider ebenfalls Statistiken zu Zugriffszahlen, Ländern u.a. zur Verfügung gestellt werden - auf diese Seite gekommen sind, haben wir dort auf den Datenschutz hingewiesen und darauf, dass Sie sich mit Anklicken dieser Seiten und anderer Blogs, Magazine usw. mit den Bedingungen einverstanden erklären. Da Sie unsere Webseiten ohne Anmeldung nutzen können, werden uns Ihr Name, Ihre Adresse, E-Mailadresse nicht bekannt. Von uns selbst werden Ihre Daten nicht verwendet und nicht weitergegeben. Wir versenden außerdem weder Werbebriefe noch Newsletter.  
---------------------------------------------




Beim Lesen findet man teils Merkwürdiges und oft englische Begriffe


Siegen. 28. Dezember 2018. Es ist neben allen teils aktuellen Meldungen und anderem dennoch immer wieder aufs Neue erstaunlich, was manchmal in Medien zu lesen und zu hören ist. Da tauchen teils unerklärte Fachbegriffe und Abkürzungen auf und immer wieder Ausdrücke in Englisch. Viele ältere Menschen verstehen sie nicht, weil früher in der Volksschule Englisch nicht gelehrt wurde und es viele auch im Beruf nicht brauchten. Vielleicht sollen die Worte auch eher vor allem junge Menschen erreichen. Oder sagt man die Youngster oder Kids? Unabhängig vom Englischunterricht lernt der Nachwuchs in unseren Schulen doch zuerst einmal Deutsch. Das ist unsere Muttersprache. Das Wort hegt direkt schon wieder Zweifel. Müsste man wegen der rechtlichen Gleichstellung von Frau und Mann nicht „Mutter-Vater-Sprache“ sagen und schreiben oder „Elternsprache“? Ganz aktuell lese und höre ich gerade (21./ 22. Dezember 2018), dass der alleinige Zugang für Jungen in einem „Knabenchor“ rechtlich angezweifelt wird. Sehr verwunderlich. Manches Mal erscheint es, als ob diese geschlechtergerechte Aufteilung und Sprache (Genderisierung oder Genderismus) irgendwie merkwürdige Züge annimmt. Vielleicht empfinden sie manche auch als „gerechter“ oder „richtiger“.

Natürlich ist es gut, von jungen Jahren an eine Zweit- oder auch noch eine Drittsprache zu lernen. Schließlich ist die Welt, bezogen auf Medien und Kommunikation, internationaler, weltumspannender geworden. Wirtschaft, die Unternehmen, kannten das ohnehin bereits so. Immerhin hat man dafür vor Jahren das Zauberwort „Globalisierung“ (global, erdumfassend) gefunden. Die Firmen produzieren eben nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, in China, Großbritannien und so vielen, vielen Ländern mehr und treiben weltweit Handel. Dabei ist das absolut nichts Neues. Das war bereits vor Jahrhunderten so.

Zu den folgenden Beispielen sei klargestellt, dass es so oder ähnlich immer wieder einmal vorkommt, aber die Zeitungs-, Videotext-, Radio- und Fernsehmacher dennoch meist die zweifellos alten journalistischen Regeln befolgen und die Erklärung oder Übersetzung mitliefern.

Merkwürdiges und Fremdes
Verwundert lese ich in einer Tageszeitung, hier mit ausgedachten Bezeichnungen, „Der Künstler Hans Mustermann wird im Neue-Zeit-Museum ausgestellt“. Da habe ich mir die Augen gerieben und gedacht, der Mann muss Ausdauer haben und darf nicht publikumsscheu sein. Klar, wir wissen, was gemeint ist: Die Werke des Künstlers. Die ungute Passivform in der Überschrift, die seit Jahren als „Headline“ bezeichnet wird, war außerdem völlig überflüssig: Das Neue-Zeit-Museum stellt Werke von Hans Mustermann aus“. Fertig.
In der Gemeindezeitung einer Kirche habe ich schon mehrmals englische Begriffe für Veranstaltungen gefunden. So war jetzt wieder ein Konzert mit „Songs of Hope“ in einer Kirche angekündigt. In Deutsch heißt das schön „Lieder der Hoffnung“. Wenn ich diese Dinge lese, denke ich mir, dass die Kirchen natürlich gern jüngere Menschen ansprechen wollen, um sie wieder näher zu Kirchlichem hinzuführen. Die meisten Mitglieder und Kirchgänger aber werden Ältere sein. Für einen Teil davon werden solche Bezeichnungen „böhmische Dörfer“ sein.
Selbst, wenn es in Mundart angekündigt worden wäre mit „Leerer dr Hoffnung“, hätte man es für Mundartfremde mit eben „Lieder der Hoffnung“ erklären müssen! Warum aber nicht einfach in klarem Deutsch?
Ebenfalls merkwürdig: Da steht im Videotext eines öffentlichen Senders an einem Mittwoch der Folgewoche kurz vor Mittag noch die Wettertafel vom vorigen Freitag.

Heiße Leitungen und fehlende Angaben
Häufig werden Abkürzungen gebraucht, bei denen die Moderatoren oder die Schreiber wohl davon ausgehen, dass sie von allen verstanden werden. Man muss sich das vorstellen: In der modernen Welt voller Computer und IT-Technologie (Informationstechnik) kommen stets neue Begriffe, meist in Englisch, obwohl wir sicher gute Worte in Deutsch dafür hätten. Wir sollen „backups“ (Datensicherung außerhalb des eigenen Rechners) machen oder den „support“ nutzen, also Hilfe und Unterstützung. Das geht zum Beispiel über „Hilfe-Seiten“ oder, wenn erforderlich, auch per Anruf. Die meisten Anbieter haben „Hotlines“ geschaltet, also „heiße Linien/ Leitungen“ oder „schnelle Verbindungen zum Anbieter oder dessen Telefondienst, Call-Center (etwa Ruf-Zentrum) genannt“. Es ist dann allerdings nicht immer so „heiß“ oder schnell, wenn man in einer Warteschlange hängt. Viele kennen das.
In einer lokalen Zeitung lese ich einen Bericht über eine soziale Einrichtung. Ich schreibe die Artikelbezeichnung hier als „Willkommenstag für jedermann“. Die Bezeichnung des Hauses steht dabei. In einer Stadt mit zig Stadtteilen wissen vielleicht die Bewohner dieses Viertels, wo diese Einrichtung ist. Und die anderen, die es nicht zufällig oder vom Hörensagen kennen? Alles gelesen. Nein, es gab keine Adresse, der Leser wird im Dunkeln gehalten. Das muss ich hier einmal als „einfach schlecht“ bezeichnen. Vielleicht hätte sich diese Begegnungsstätte über mehr Besucher freuen können. Dieses Beispiel ist insgesamt aber keine sehr besondere Ausnahme. Leider kommt es doch hin und wieder vor.

Klar und verständlich auch für Ältere
Fürs Breitenpublikum, das wohl alle Medien - außer Fachpublikationen -  gern ansprechen wollen, stehe ich auf dem Standpunkt: Alles verständlich in Deutsch oder zumindest direkt erklärt! Direkt heißt auch „unmittelbar“, also nicht zehn Sätze weiter. Die Altersgruppe von 40 bis über 65 Jahre hatte 2016 einen Bevölkerungsanteil von über 55 Prozent, allein die Gruppe der über 65-Jährigen über 21 Prozent. Die 15- bis 24-Jährigen Einwohner hatten einen Anteil von unter elf Prozent (Quelle: Internetseite destatis.de). Aber sollten Nachrichten und Berichte aller Art nicht möglichst viele Menschen lesen, sehen oder hören und vor allem verstehen können? 
Wer nur in Fachkreisen publiziert und dieses Publikum anspricht, wird die dort gängigen fachlichen Ausdrücke, nutzen. Das ist in Ordnung, weil die Adressaten das kennen.

Im Endeffekt geht es doch schließlich darum, dass die Leser-, Zuschauer- oder Zuhörerschaft klar und eindeutig versteht, was da geschrieben, gezeigt und gesagt wird! Es bedarf keiner Frage, dass das auch für Werbung und werbliche Botschaften wie PR (Public Relations/ Beiträge zur Förderung „öffentlicher Beziehungen“) Sinn macht.             (Mediebüro DialogPresseweller, Autor Jürgen Weller)

Hinweis: Unsere Beiträge sind sorgfältig zusammengestellt. Irrtum bleibt dennoch vorbehalten. Das gilt auch für – statistische – Zahlenangaben. Die Beispiele sind neutral. Es kommt uns lediglich darauf an zu zeigen, wie leicht wichtige Dinge im Redaktions- oder PR-Alltag übersehen werden oder nicht eindeutig beschrieben werden. Uns passiert das ebenfalls ab und an. Daher verstehen wir unsere Texte als Tipps für Schreiber.
Jürgen Weller schreibt intensiv seit rund 40 Jahren redaktionelle Texte, von zig-tausenden Meldungen über Magazintexte und PR-Beiträge bis zu großen Berichten verschiedener Thematik, teils in Zeitungen und überregional pro Jahr hundertfach in Online-Medien- und Themenportalen.

Mehr Informationen, Reiseberichte, Autotests, Magazine über www.presseweller.de