Diese Überschrift,
die Headline,und der Text sind nicht real, sondern nur ausgedacht, ein Phantasieprodukt zur Darstellung eines Artikels. (Repro: presseweller)
Mit drei Beispielen/ Scrollen oder in
gedruckter Form weiter unten lesen
Dezember 2016.
(DiaPrW). Die Überschrift in einem Online-Artikel oder in einem
Druckerzeugnis lässt viel erwarten. Ist klar, schließlich soll die
„Headline“ für Aufmerksamkeit sorgen. Das ist in Ordnung. Je
nach Medium gibt es dazu noch eine Ober- oder eine Unterzeile. Der
Text selbst sollte dann mit einer kurzen Zusammenfassung des
Gesamttextes, Vorspann, beginnen und dann näher auf die Überschrift eingehen. Ab und zu sehe ich es auch anders. Manchmal musste ich weit in den
Text lesen, um zum Kern der Überschrift zu kommen. Deshalb überfliege ich den Text und scrolle schnell weiter, in Druck-Medien richtet sich mein Augenmerk ebenfalls darauf, dort näher zu lesen, wo das "Ergebnis" der Überschrift im Vordergrund steht.
Abgesehen von Geschichten und Romanen mit Spannungsaufbau halte ich es für gut, wenn der Überschrift gemäß über das Aktuelle oder das Ereignis gleich weiter nach dem Vorspann berichtet wird. So sah man/ sieht man es auch in der Regel aus journalistischer Sichtweise. Nach und nach kann man dann im Text
mehr zu Hintergründen erfahren. Das hatte schon im früheren
Bleisatz bei den Printmedien einen weiteren Grund: Erwies sich der Text als zu
lange beim Seitenbauen/ Umbruch (Mettage), konnte man einen Absatz
abhängen, ohne dass der Sinn und wichtige Details der
Hauptbotschaft verloren gingen. Das war praktisch. Im Prinzip hat sich das bis heute trotz Seitengestaltung im Redaktionssystem am Computer nicht verändert. Es können nur die jeweiligen Freiräume auf der jeweiligen Seite gefüllt werden. Reicht der Platz nicht, muss Überflüssiges weg, oder der gesamte Text muss in eine gekürzte Form gebracht werden. Aber: Die Hauptaussage muss erkenn- und nachvollziehbar sein!
Drei Beispiele
Alle folgenden Beispiele sind nur fiktiv und zur besseren Erläuterung erdacht!
Das „Strecken des
Textes“ weit vor dem Kern der gewollten Aussage kostet Leser Zeit, um zum Hauptpunkt zu
kommen. An den hier nicht realen drei Beispielen will ich es kurz
erläutern:
„Neues Tablet mit
Schiebefunktion“. Im Anreißer-Text wird kurz auf die Vorteile
hingewiesen und nach „So“ auch ausgesagt, dass es so etwas nun gibt. Werden im Folgetext nun zuerst Smartphones, Tablets und Laptops beschrieben,
kann erst später detailliert auf die Neuerung eingegangen werden. "Das neue Gerät lässt sich durch seine Schiebefunktion klein und handlich wie ein Smartphone benutzen, in der zweiten Stufe wird es zum Tablet und in der dritten schließlich zum Laptop. Möglich macht das eine ganz neue Technik ...". Das sollte meiner Auffassung nach eben gleich nach dem Vorspann kommen.
Im zweiten erdachten
und nicht realen Beispiel heißt es in der Überschrift „Skigebiet
in Monte Alpina erweitert“. Im Vorspanntext geht es dann darum, das
Skigebiet kurz vorzustellen. Dabei kommt es auch auf eine klare Örtlichkeitsbeschreibung an, damit die Leserschaft erfährt,
wo genau dieses Skigebiet zu finden ist. Diese
Problematik, dass die genaue Örtlichkeitsbeschreibung fehlt, ist hier und da auch bei Texten außerhalb des
Tourismus zu sehen. Ein Manko!
Aber in dieser Beispiel-Überschrift steht „... ist
erweitert“. Was heißt das? Gibt es jetzt zwei Pisten mehr oder
wurde noch ein größeres Terrain für den Wintersport ausgebaut? In
der Folge wäre es gut, wenn darauf direkt eingegangen würde: „In der Skiregion Monte Alpina sind nun die Arbeiten zur
Erweiterung des Skigebiets nach mehrjähriger Planung und Bauzeit
abgeschlossen. Unterhalb des Caravella-Massivs stehen
Alpinski-Fahrern 15 weitere Pisten mit direkter Anbindung an das
bisherige Alpin-Resort zur Verfügung. Dafür wurden zwei weitere
Vierersessellifte in Betrieb genommen.“ … Gut. Auf Vorteile des Gebietes und anderes wird im weiteren Text hingewiesen.
Oder: „Urteil
des BGH zu Öfen und Heizungen“. In diesem ebenfalls erdachten Fall
geht es darum, dass es wegen der Abgas-/ Feinstaub – Emissionen
hier und da um Klagen zum Betrieb von alten Kohle-/ Holzöfen und alten
Holzheizungen ging. So wurde es im Vorspann kurz erläutert. Okay.
Darüber, dass der Bundesgerichtshof (BGH) mit diesem nicht einfachen
Fall beschäftigt ist, gab es schon Tage vorher Pressemeldungen.
Schließlich könnten viele von dem Urteil betroffen sein, die alte
Öfen oder reine Holzheizungen oder offene Kamine in Betrieb haben.
Im folgenden Text
wird nun über solche Heizanlagen berichtet, im Internet eventuell
auch noch mit direktem Link zu Anbietern moderner Heizungen. Wer
weiter liest, erfährt dann erst weit unten, dass der BGH erst am heutigen Tag darüber entscheiden wird. Das heißt: Das Urteil steht noch gar
nicht fest. Aber Aufmerksamkeit hat man erzielt, weil die Leserschaft
oder die „User“ zumindest zum Teil der Meinung sein mussten, das
Urteil wäre bereits gesprochen. Meiner Auffassung nach hätte man in solch einem Fall nur die Meldung gebraucht, dass der BGH heute zu diesem Fall entscheiden wird. Zweifellos interessanter und nachrichtenwertiger ist aber ein Bericht nach der Urteilsverkündung. Dann erfährt die Leserschaft, was Sache ist. Online-Medien haben dabei die
Möglichkeit, relativ schnell zu reagieren und nach Urteilsverkündung
auf die aktuelle Situation hinzuweisen. Bei Printmedien dauert es je nach Erscheinungsweise meist noch bis mindestens zum nächsten Tag.
Für Leser und
Online-Nutzer
Wenn im Vorspann und
in den ersten Sätzen nichts Wichtiges oder nachhaltig Erläuterndes zur Überschrift zu lesen ist und sie die übrigen Ausführungen wenig interessieren,
scrollen Sie weiter und gucken Sie hin. Irgendwo im Text wird es eine
Erklärung geben. So geht das manchmal auch bei Druck-Produkten. Wenn
die Erläuterungen zur Überschrift nicht gleich im Text kommen – und
die Details nicht interessieren – weiter unten schauen. Dann kann
man meist erfahren, was der Grund für die Überschrift war.
Für
PR-Schaffende: Na klar, so interessant es ist, was der Kunde im
Einzelnen zu bieten hat, sollte sich die Ankündigung aus der
Überschrift direkt weit oben im Text wiederfinden. Dann weiß die Leserschaft, was es Neues oder Aktuelles gibt und kann es im weiteren Text vertiefen. Je nach Thema und Berichtart klappt das auch mit dem heutigen "Storytelling" (Geschichte erzählen), bei dem man in einer kurzen Erzählform in den Text einsteigt.
Hinweis: Die
Beispiele oben sind frei erfunden. Hin und wieder ist in Medien ein "umgekehrter" Textaufbau zu lesen, bei dem das Wichtige oder der Kern erst "weiter unten" kommt. Auch klar: Zeitungen und andere Medien berichten weit überwiegend
verständlich, auch in der üblichen Form mit direkter Erläuterung
der Headline. Im PR-Bereich wird es ebenfalls meist so gehandhabt,
dass das Neue, das besondere Ereignis, die Veranstaltung im
Text-Vordergrund steht, bevor es allgemeine Hinweise gibt. Es ist
aber bereichsumfassend eben nicht immer so. Der Text beruht auf meinen Ansichten zum Thema. Es mag auch andere Sichtweisen geben.
Der Autor Jürgen
Weller hat zig-Tausende Thementexte und lokale Texte sowie
PR-Beiträge geschrieben und veröffentlicht. Mehr Themen auf diesem Blog oderüber "Magazine, Videos, Blogs" bei http://www.presseweller.de aufrufen.