Ohne Angabe bleibt dem Leser die Örtlichkeit verschwommen. Leider. (Bild: presseweller)
Die Zuordnung fällt den Lesern oft genug schwer
Siegen. September
2017 (DiaPrw). „Neulich waren wir mal wieder in einem kleinen Ort
in Sachsen, an dem wir vor 20 Jahren zum ersten Mal waren“. Wenn
jemand so etwas erzählt, dann fragen die Bezählten sogleich
„Welcher Ort war das denn?“ Und erfahren es sofort. Das ist hingegen bei
Berichten in Zeitungen, teils auch in Fernsehen, Videotext und in wenigen Werbeanzeigen leider nicht immer so.
Über nur sehr klein abgedruckte Örtlichkeiten von Firmen in
Werbeanzeigen oder nur Verweis auf die Internetseite haben wir
bereits berichtet. Aber in den Printmedien gibt es das auch nicht
selten in Berichten, und in Fernseh- oder Videotextbeiträgen erfährt man dann zum Beispiel "in Hamburg". In einer Stadt, die durch viele
Eingemeindungen quasi per Gesetz vergrößert wurde, weiß nicht
jeder, wo diese oder jene Einrichtung zu finden ist. Hamburg und andere haben schließlich zig "eingemeindete" Orte und Bezirke.
Die Leser bleiben dabei manches Mal im Dunkeln. Gerade haben wir es wieder in einem Zeitungsbericht
gesehen. Da wird berichtet, dass sich zwei
Weiterbildungseinrichtungen zusammengefunden haben und nun alles in
dem einen, nennen wir es „Kolleg“, abläuft. Wo bitte ist das? Am
Standort des einen oder des anderen Kollegs? Für die Leser bleibt es
unklar, weil der Hinweis auf die Örtlichkeit schlichtweg fehlt. Es ist kein Einzelfall, wir lesen, hören und sehen es öfter.
Nun mag bereits die eventuelle Presseinformation des Instituts - ohne Angabe der neuen Örtlichkeit - fehlerhaft gewesen sein, die von der Redaktion bearbeitet oder
insgesamt übernommen wurde. Aber natürlich hätte die Redaktion das ergänzen oder, wenn dort ebenfalls nicht gewusst, nachfragen müssen:
Der Standort dort in der „Kollegstraße 1“ im Ortsteil Muster
wird geschlossen, ab 1. September gibt es das Lerninstitut für beide
Disziplinen nur noch in der „Kollegstraße 10“ im Ortsteil
Neumuster. Sofern es nicht in einem der eingemeindeten Orte ist,
sondern in der Stadt ist, macht es sich gut, wenn gleich noch das
entsprechende Wohngebiet erwähnt wird wie „Innenstadt“ oder
„Salzberg“. Dann ist es endlich für den Leser klar! Sollte es so nicht sein, gerade auch im Hinblick auf die vielen neuen Online-Nachrichten-Angebote und Social-Media-Foren?
In Redaktionen
werden sich die Zeiten hinsichtlich Zugang, Aufgaben und
Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren geändert haben. Bei
solchen Dingen aber spielt es keinerlei Rolle, ob man Abitur,
Volantariat oder Studium hat oder "angelernt" ist, sondern darauf, dass man sich diese
Grundformen des Journalismus von zum Beispiel „Wer, wann, wo und
auch noch wie und warum“ angeeignet hat. Für Pressestellen von
Unternehmen, Behörden und Institutionen ist das nicht anders. Die Leser sollten
die wichtigsten Fakten erfahren und nicht rätseln müssen. (jw)
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