Freitag, 12. Februar 2016

Valentinstag und so viele andere Gelegenheiten: Liebes- und Freundschafts- und andere Briefe schreiben


Es kommt immer auf die Art der Beziehung an, mal eng, mal ferner


Von Jürgen Weller

presseweller. Februar 2016 (DiaPrW). Der Valentinstag naht, und da steht für manche auch auf dem Programm, anderen mit einem guten alten Brief statt mit App oder SMS einen Gruß zukommen zu lassen. Aber unsere Tipps beschränken sich nicht auf den Valentinstag am 14. Februar, zumal längst nicht alle Bundesbürger damit was am Hut haben. Der Briefversand innerhalb Deutschlands funktioniert bei rechtzeitigem Briefkasteneinwurf meist von einem zum anderen Tag, in der Regel ist die Botschaft aber normalerweise spätestens am zweiten Tag nach Versand da. Das muss man ins Kalkül ziehen.

Der Valentinstag, von außerhalb nach Deutschland übertragen und kommerziell ehemals hauptsächlich fürs Floristengeschäft genutzt, hat längst auch andere Branchen erreicht. Aber will man eine Liebes-, Freundschafts- oder Dankesbotschaft übermitteln, kommt es nicht auf solch einen Tag an! Es gibt viele andere Anlässe: Geburtstag, Feiertage, nach den ersten Tagen gemeinsamer Liebe oder nach 20 Jahren Zusammensein, überraschend einfach nur so zum Dankeschön oder, oder. 
Fast alles lässt sich mit dem Computer und entsprechenden Programmen schreiben und gestalten. Mit ein bisschen Mühe geht das auch mit einer E-Mail – oder dem Anhang –: liebevoll und/ oder humorvoll. Mit der Hand geschrieben und/ oder als kleine Zeichnung gemalt, ist es stets etwas Besonderes, Individuelles. Der Empfänger sollte merken, dass Empathie hinter den Zeilen steckt, dass man es aufrichtig meint. Floskeln kann man sich sparen. Die folgenden Tipps sind allgemein gehalten.




Es gibt so viele Worte und Gestaltungsmöglichkeiten. (c) presseweller


Allgemein
Ist man in einer Liebes- oder schon festen Paarbeziehung, gibt es nur wenige Grenzen.
Schwärmt man für jemanden, wie es zum Beispiel in Kollegen- und Vereinskreisen oder bei sonstigen häufigen Zusammenkünften sein kann, ist es angebracht, zurückhaltend zu sein. Man weiß ja nicht, ob die oder der schon etwas mitbekommen hat. „Wir sehen uns schon lange im Büro und reden über dies und das. Wie wäre es, wenn wir in der Mittagspause einmal gemeinsam essen gehen?“ Das wäre eine Möglichkeit zum „Abtasten“ des Interesses.

Briefpapier und -ausschmückung
- Normales oder etwas festeres Papier verwenden und vielleicht etwas Lustiges schreiben oder aufmalen. Lustiges kommt meist gut an.
- Je nach Einzelfall kann man auch farbiges Papier (wenn beide heiß verliebt sind, verwendet man zum Beispiel knallrotes oder violettes Briefpapier) oder besonderes Schmuckpapier. Vielleicht weiß mit einer roten Rose? Lustige Comicfiguren können sich je nach Fall ebenfalls gut machen.
- Im kollegialen, reinen „guten Bekanntschafts-“ oder Freundschaftsbereich sollte es zurückhaltender sein, lustige Comic-Figur oder Zeichnung nicht ausgeschlossen.

Die Wahl und Qual der Worte
- Na klar, im frischen oder festen Liebesbereich hat der alte Satz nach wie vor höchste Priorität „Ich liebe Dich“. Je nach Dauer geht man sonst ein bisschen darauf ein, wie schön es war, „wie umwerfend, wie klasse, wie wundervoll; wie glücklich es gemacht hat; wie toll stark oder heiß es war; immer wieder super; steile Geschichte mit uns; nach so vielen Jahren immer wieder nur schön...“ usw.
- Bei guten Bekannten muss man auswählen, zum Beispiel „Angenehm, dass wir uns so oft sehen konnten; es war und ist immer so richtig schön, wenn wir uns treffen; für Deine guten Tipps will ich Dir gerne auch auf diesem Wege nochmals ein großes Dankeschön sagen“ usw.

Und so: Wenn es nicht rein sachlich bleiben muss „Danke fürs gestrige Gespräch; … das gemeinsame Mittagessen ...“, legen Sie Gefühl in Ihr Schreiben: „Gestern musste ich während der Autofahrt daran denken, wie gut wir uns bei unserem Treffen mit den Familien verstanden haben. Die Kinder haben gespielt, und wir konnten uns über Gott und die Welt unterhalten. Wunderbar. Müssen wir bald nachholen.“
Es sind oft wenige Worte, mit denen wir anderen eine Freude machen und Sympathie bekunden. Schöne Briefe oder E-Mails tragen dazu bei!

Zum Autor: Unabhängig von seinen eigenen Liebesbriefen, den Hunderten Briefen an Freunde, Bekannte und Geschäftspartner hat Jürgen Weller, Journalist und Autor, seit Mitte der 1980er-Jahre über sein Portal „gute-briefe“ zig Liebesbriefe und Freundschaftsbriefe für Dritte im In- und Ausland geschrieben sowie Trauerbekundungen und Bewerbungsanschreiben – häufig mit Dankschreiben im Anschluss daran: „Danke, Sie haben mir sehr weitergeholfen!“
Das Portal ruht zurzeit..


Freitag, 5. Februar 2016

Das Dem erdrückt immer öfter das Des

Für Redaktionen, Firmenkorrespondenz, Werbung und Privatschreiben 




Wegen dem Bild vom braven Hund haben wir jetzt viel mehr Zuspruch in unserer Tierhandlung. Klar, da hakt es in Sachen richtiger Formulierung. Richtig wäre!: Wegen des Bildes vom ... oder einfacher "Das Bild des braven Hundes hat uns viel mehr ...".  (Foto-Montage: presseweller)


Und weiter: "Wenn man für etwas sorgt, ist es gut?" … oder?


Was ist das, ein "Fall" für Wörter? Das fragten wir uns in den ersten Schuljahren. Noch aus dieser Zeit kennen die meisten die Fälle der deutschen Rechtschreibung, 1., 2., 3. und 4. Fall, zum Beispiel „Der Hund“, „des Hundes“, „dem Hund“, „den Hund“. Den nicht selten gebrauchten lateinischen Bezeichnungen nach nennt man das Deklination sowie den 1., 2., 3. und 4. Fall in dieser Reihenfolge Nominativ, Genetiv, Dativ, Akkusativ. Alles ziemlich problemlos, bis auf den 2. Fall, bei dem hakt es immer öfter. Das "Des" scheint der Verlierer, das "Dem", der Dativ, der Gewinner zu sein.

Zweifellos lassen sich in vielen Fällen Wörter im Dativ einfacher und schneller sagen und schreiben, als im Genetiv. Beispiel: Die Kinder wollten wegen dem großen Hund nicht über die Straße gehen. Richtig aber wäre: … wollten wegen des großen Hundes … nicht …! Oder: Dank neuer App konnte sich während dem Anruf ein weiterer Geschäftspartner ins Gespräch einblenden. Richtig aber wäre: … konnte sich während des Anrufs ein …! Zum Teil wird auch einfach „vom“ oder „von“ gebraucht. „Der Hund von Leander ist ein Prachtkerl“. Richtiger oder besser. „Leanders Hund ist …!“ In Alltagsunterhaltungen und -briefen wird meist schon der 3. Fall verwendet, aber auch in manchen Medienmeldungen ist der Dativ weiter auf dem Vormarsch. Das ist eben so.
Sorgt oder verursacht?
Die Gäste des Unternehmensfachtags waren mit dem Mittagsimbiss mehr als zufrieden. Die Köche des Gastgebers hatten für leckere warme und kalte Häppchen gesorgt. Richtig, sie hatten „gesorgt“, wie die Eltern für ihr Kind sorgen. „Für etwas sorgen“ sollte im positiven Zusammenhang stehen. „Unser Außendienstmitarbeiter Herbert Kunzberg* hat mit seinen Verkaufsumsätzen wesentlich mit für das positive Firmenergebnis gesorgt. Dafür gebührt ihm Dank.“ Alternativ würde sich hier auch „hat dazu beigetragen“ anbieten. Nicht selten werden falsche Verknüpfungen genutzt. Zu lesen oder zu hören sind daher auch solche Meldungen: „Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume: Dafür sorgte der Orkan Kyrill.“ Hört sich oberflächlich im Prinzip richtig an, aber bei diesem Beispiel wäre besser und im Endeffekt richtiger: … „Das richtete der Orkan Kyrill an!“ oder „…: Ursache dafür war der Orkan Kyrill“! Noch krasser ist das, wenn „dank“ verwendet wird, was aber glücklicherweise seltener im falschen Zusammenhang auftaucht: „Dank seiner nicht so guten Leistungen muss Mark Theben noch ein halbes Jahr auf seine Gehaltsaufbesserung warten.“ Am einfachsten ist hier und richtig: „Aufgrund seiner“ oder „Wegen seiner ...“!

Nur ein paar wenige Beispiele. Mir ist bekannt, dass im Alltagsgeschäft und -trubel das eine und andere untergeht, und erst später, wenn der Brief oder die Meldung „raus“ ist, der Fehler entdeckt wird. Das ist menschlich.
*Alle Namen ohne Bezug, nur beispielhaft.


Das Medienbüro + PR DialogPresseweller schreibt und veröffentlicht seit Ende der 1970er-Jahre Presseberichte und -reportagen, im PR-Bereich auch für Kunden. Es gibt der Auflage nach millionenfache Abdrucke. Inhaber Jürgen Weller ist seit Mitte der 1960er-Jahre in Sachen „deutsche Rechtschreibung“ aktiv. Einst selbst Kursteilnehmer für die Feinheiten der Rechtschreibung, vermittelte er anderen - Schülern, Auszubildenden, Angestellten -  mehr zu Schreibweisen und Grammatik und gab Kolleginnen und Kollegen in Zeitungsredaktionen so manche Tipps. Unter seinem früheren Webauftritt „gute-briefe“ war er außerdem für Privatleute und Firmen tätig, vom Bewerbungsanschreiben bis zum Kundenbrief, als „Direct Mail“ bezeichnet. Seit Jahren ist die „neue deutsche Rechtschreibung“ mit ihren nicht immer nachvollziehbaren Schreibweisen ebenfalls ein Thema. 

Mittwoch, 3. Februar 2016

Ja wie? Apostroph und Durchkoppeln

Für Schreiber von Pressemeldungen, PR-Beiträgen und für private Korrespondenz


So ist es richtig! (Grafik: presseweller


Es ist nicht Karl's Laden oder der Hans Meier Verein


Siegen. Februar 2016 (DiaPrW). Ein alter Schulfreund sagte mir neulich: „„In manchen Zeitungen findest du auf nahezu jeder Seite einige Rechtschreibfehler“. Der Schulfreund ist pensionierter Oberstudienrat, der unter anderem Deutsch als Hauptfach unterrichtete. Neben richtigen „“Klöpsen“, die augenfällig sind, geht es oft um Kleinigkeiten. Aber auch in Presse- oder PR-Mitteilungen von Institutionen und Unternehmen finden sich solche Mängel. Die „neue deutsche Rechtschreibung hat außerdem für Verwirrung gesorgt, insbesondere auch mit den anscheinend teils an den Haaren herbeigezogenen Regeln zur Zusammen- und Getrenntschreibung. Keine Frage, Flüchtigkeits- und Rechtschreibfehler, die immer wieder einmal auftreten, weil sie auch beim Korrekturlesen übersehen werden, gibt es immer wieder. Das ist im Prinzip auch kein Problem. Aber manch Falsches scheint sich nach und nach durchzusetzen. Im Folgenden geht es um zwei Phänomene, den Apostroph oder „Beistrich“ und das Durchkoppeln, also darum, mehrteilige Wörter mit Bindestrich zu verbinden.
Zum Apostroph erlaubt zwar die „neue Rechtschreibung“, die trotz verschiedener Änderungen nicht unumstritten ist, beim Genetiv (2. Fall) den Apostroph. Aber wir müssen ja nicht englischsprachige Regeln verwenden, sondern sollten uns unserer deutschen Rechtschreibung bedienen. Aus welchem Grund auch immer, schreiben aber viele in ihrer Werbung und andere in Beiträgen zum Beispiel Erich's Kochkünste statt „Erichs, Lisa's Haarstudio statt Lisas. Verspricht man sich davon mehr Aufmerksamkeit? Die Beweggründe wären einmal zu hinterfragen. Überhaupt: Warum sollte man sich die Mühe mit dem Apostroph machen, wo es doch einfacher geht?!
Mit Bindestrich
Durchgekoppelt – also Wortverbindungen mit Bindestrichen geschrieben – wird längst nicht mehr immer, sondern immer seltener, obwohl es in der deutschen Rechtschreibung traditionell so ist und häufig auch zum besseren Verständnis beiträgt. Wir lesen diese Dinge tagtäglich, auch in Medien, wo gelernte Journalisten und Redakteure arbeiten, die heute sehr häufig sogar ein Studium vorweisen können. Da werden zum Beispiel Konzerte mit dem Hans Tango Orchester angekündigt, und zu den nahezu täglichen Kochsendungen und Kochvorführungen oder Rezeptvorschlägen gibt es dann die Bananen Mango Kreation. Leute was soll das? Sofern das Orchester seinen Eigennamen so schreibt, mag das in Anführungszeichen angehen, sonst sollte da aber Hans-Tango-Orchester stehen oder, beim Rezept, Bananen-Mango-Kreation. Das ist nicht nur besser und richtig, sondern für alle und auch für die ältere Generation verständlicher, weil diese noch von der Volksschule an diese gute, nicht immer einfache deutsche Rechtschreibung gelernt hat.
Krass wird es ebenfalls bei Straßennahmen, obwohl es klare Regeln dafür gibt. Für die Straßenschilder im Ort sind die Kommunen zuständig. Für die richtige Wiedergabe sind es aber diejenigen, die solche Bezeichnungen in Publikationen verwenden. Es ist eben nicht die Friedrich List Straße, sondern die Friedrich-List-Straße, es ist die Gutenbergstraße, nicht die Gutenberg Straße, es ist nicht die Frankfurt-Straße, sondern die Frankfurtstraße. Andererseits ist es nicht die Siegenerstraße oder Siegener-Straße, sondern die Siegener Straße. Klar, dass auch die Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße mit Bindestrichen geschrieben wird. (jw)
*Nur ein paar wenige Beispiele. Die Namen/ Bezeichnungen sind nur beispielhaft erfunden/ aufgeführt. Es sind keine bestimmten Betriebe, Namen, Straßen usw. gemeint! 
Zum Autor: Das Medienbüro DialogPresseweller und der Autor Jürgen Weller sind nicht frei von Fehlern. Dazu ist das Thema zu komplex. Es wird aber darauf geachtet, klare Regeln der originalen – nicht immer der „neuen“ – deutschen Rechtschreibung einzuhalten. Vor allem wird weitestgehend darauf geachtet, anglo-amerikanische Wörter und Fremdwörter zu vermeiden, weil die deutsche Sprache genügend eigene Begriffe hat. Werden solche Wörter genutzt, werden sie sofort erklärt. Für PR-Schreiber: Man glänzt nicht damit, viele Fremdwörter oder größtenteils unbekannte technische Begriffe einzubringen, sondern damit, verständlich zu schreiben. Bei ausschließlich an Fachpublikum verbreitete Direkt-Briefe, -Mails und Webeinstellungen kann das aber auch anders sein.
Der Autor beschäftigt sich seit Mitte der 1960er-Jahre intensiv mit Rechtschreibung, hat Schulungen besucht und andere privat unterrichtet. Als Journalist, Redakteur und PR-Schreiber gehörten auch das Lesen von Fachbeiträgen und speziellen Büchern zur „Schreibe“ dazu. Texte des Autors zu Auto, Bauen und Finanzieren sowie Reise waren und sind in zig Tages- und Wochenzeitungen sowie in Zeitschriften mit insgesamt vielen Millionen Auflage gedruckt sowie seit vielen Jahren in zahlreichen Internetportalen veröffentlicht.

Das gesamte Angebot ist auf den Seiten http://www.presseweller.de einsehbar. 

Montag, 1. Februar 2016

Die Uhr zeigt 11: Pressetexte und -sprache



Für Presse- und PR-Texte


Klare Angaben sind immer wichtig/ Zum Teil „alte Zöpfe“

Siegen. 1. Februar 2016. (DiaPrW). "Da gibt es eine neue Betriebsstelle zur Entsorgung von Elektroschrott", sagt ein Nachbar. "Weißt du, wo das genau ist?Täglich lesen wir Berichte in Zeitungen, im Internet und im Videotext. Manche sind leicht verständlich, andere etwas schwieriger zu verstehen. Zum Teil fehlen Adressangaben. Noch immer und mehr als früher gibt es Kollegen*, die meinen, Fremdwörter nicht erklären zu müssen, wobei vielleicht das Argument „Müsste doch jeder wissen“, greifen soll. Es gibt außerdem „alte Zöpfe“, an deren Festhalten mal ernstlich hinsichtlich der besseren Lesbarkeit in Pressekreisen und PR-Meldungen überlegen sollte.

Man fragt sich: „Konnte ich den Text flüssig lesen, habe ich alles verstanden, was da steht?“ Das ist nicht immer der Fall. Häufig sind es kleinere Dinge, die den Leser rätseln oder den Text schwerer lesen oder sogar im Unklaren lassen. Das ist hier das Thema.

1. Keine Adressangabe: Es wird mitgeteilt, dass an dieser oder jenen Stätte eine Veranstaltung stattfindet oder im Ort eine „Tafel“ eingerichtet wurde. Gut. Tatsächlich fehlt oft die genaue Bezeichnung wie "in der Wieland-Marx-Straße 20". Selbst, wenn ein Wohngebiet benannt wird, zum Beispiel „Hammerhütte“, wissen Leute, die in anderen Bezirken wohnen, nicht wo das ist, weil schlicht der Straßenname oder die genaue Adresse fehlt.
Nein, keine Einzelfälle: Es gibt sogar Werbeanzeigen – auch regional – ohne konkrete Adresse, in denen auf die Leistungen der Firma und auch auf deren Ausstellungen hingewiesen wird. Aufgeführt ist dann nur eine Internetadresse. Sehr viele Leser haben ja einen Computer (PC) mit Internetanschluss zu Hause, aber längst nicht alle. Wenn Leser in Printmedien oder im Videotext erfahren, dass dies oder das in Köln oder Hamburg passiert ist, wäre es nicht nur bei Großstädten gut, auch den Bezirk zu nennen wie "Ehrenfeld" oder "Fuhlsbüttel", damit sie sich orientieren können. Aufgrund der zahlreichen Eingemeindungen ist das auch bei Mittelstädten wichtig. 

2. Überschrift: Die Überschrift ist sachlich oder sie soll Aufmerksamkeit erzielen. Gut. Nicht selten findet sie sich aber im Text nicht einmal wieder. Der sorgfältige Leser fragt sich dann „Warum diese Überschrift?“. Aufmerksamkeit zu erzielen, sollte aber nicht am Folge-Text vorbeigehen.

Die Sache mit den Zahlen

3. Zahlen: Das geht je nach Medium bereits ziemlich durcheinander. Oft werden alte Zöpfe beibehalten. Obwohl als Ziffern besser lesbar und sofort im Kopf greifbar, werden dem alten Modus nach Zahlen von eins bis zwölf (1 bis 12) ausgeschrieben! Das geht ja noch und sollte man in für Printmedien gedachte Pressetexten so machen. Für anderssprachige Leser ist es dennoch schwieriger lesbar. Zum Teil werden aber auch Ordnungszahlen wie „Das zehnte Solidaritätsfest an diesem Ort“ geschrieben. Leichter lesbar ist das "10. ... Fest ...".  Komisch wird es schon bei der Uhrzeit: „Das Fest beginnt um elf Uhr“. Wir haben noch keine Uhr gesehen, auf denen die Zeiten in Buchstaben angegeben sind. Bei uns steht zum obigen Beispiel die Uhr auf 11. Das verinnerlicht jeder sofort. 

Nur wenige Beispiele zur Presse- und Mediensprache und Tipps zu Verbesserungen. Auf diesem Forum gibt es demnächst noch mehr. Auch zur „neuen deutschen Rechtschreibung“, die in manchen Bereichen – das ist zum Teil schön – keine Anwendung findet.

Jürgen Weller vom Medienbüro DialogPresseweller schreibt seit den 1970er-Jahren Presse- und PR-Texte, die in Fachzeitungen, Tages- und Wochenzeitungen und Zeitschriften sowie seit einigen Jahren auf Webportalen veröffentlicht werden: zigtausende Texte, in millionenfacher Auflage veröffentlicht. Deutsche Rechtschreibung und gute Lesbarkeit waren schon immer Anliegen. 


*Hinweis: Kollegen/ Kolleginnen: Der Übersicht halber schreiben wir - ausschließlich wegen der besseren Lesbarkeit, nicht wegen mangelnder Wertschätzung - stets nur eine Form, also nicht Kollegen und Kolleginnen, wir ergänzen ebenfalls nicht den übergreifenden Begriff „Mitarbeiter“ in auch noch „Mitarbeiterinnen“. So halten wir es auch mit Europäern statt … und Europäerinnen, weil wir auch nicht Deutsche und Deutschinnen schreiben. Nur ein paar Beispiele. In den vielen unterschiedlichen Sprachen der Erde wird das Geschlecht, der Artikel, je nach Bezeichnung ohnehin verschieden gehandhabt. (jw)