Mittwoch, 3. Februar 2016

Ja wie? Apostroph und Durchkoppeln

Für Schreiber von Pressemeldungen, PR-Beiträgen und für private Korrespondenz


So ist es richtig! (Grafik: presseweller


Es ist nicht Karl's Laden oder der Hans Meier Verein


Siegen. Februar 2016 (DiaPrW). Ein alter Schulfreund sagte mir neulich: „„In manchen Zeitungen findest du auf nahezu jeder Seite einige Rechtschreibfehler“. Der Schulfreund ist pensionierter Oberstudienrat, der unter anderem Deutsch als Hauptfach unterrichtete. Neben richtigen „“Klöpsen“, die augenfällig sind, geht es oft um Kleinigkeiten. Aber auch in Presse- oder PR-Mitteilungen von Institutionen und Unternehmen finden sich solche Mängel. Die „neue deutsche Rechtschreibung hat außerdem für Verwirrung gesorgt, insbesondere auch mit den anscheinend teils an den Haaren herbeigezogenen Regeln zur Zusammen- und Getrenntschreibung. Keine Frage, Flüchtigkeits- und Rechtschreibfehler, die immer wieder einmal auftreten, weil sie auch beim Korrekturlesen übersehen werden, gibt es immer wieder. Das ist im Prinzip auch kein Problem. Aber manch Falsches scheint sich nach und nach durchzusetzen. Im Folgenden geht es um zwei Phänomene, den Apostroph oder „Beistrich“ und das Durchkoppeln, also darum, mehrteilige Wörter mit Bindestrich zu verbinden.
Zum Apostroph erlaubt zwar die „neue Rechtschreibung“, die trotz verschiedener Änderungen nicht unumstritten ist, beim Genetiv (2. Fall) den Apostroph. Aber wir müssen ja nicht englischsprachige Regeln verwenden, sondern sollten uns unserer deutschen Rechtschreibung bedienen. Aus welchem Grund auch immer, schreiben aber viele in ihrer Werbung und andere in Beiträgen zum Beispiel Erich's Kochkünste statt „Erichs, Lisa's Haarstudio statt Lisas. Verspricht man sich davon mehr Aufmerksamkeit? Die Beweggründe wären einmal zu hinterfragen. Überhaupt: Warum sollte man sich die Mühe mit dem Apostroph machen, wo es doch einfacher geht?!
Mit Bindestrich
Durchgekoppelt – also Wortverbindungen mit Bindestrichen geschrieben – wird längst nicht mehr immer, sondern immer seltener, obwohl es in der deutschen Rechtschreibung traditionell so ist und häufig auch zum besseren Verständnis beiträgt. Wir lesen diese Dinge tagtäglich, auch in Medien, wo gelernte Journalisten und Redakteure arbeiten, die heute sehr häufig sogar ein Studium vorweisen können. Da werden zum Beispiel Konzerte mit dem Hans Tango Orchester angekündigt, und zu den nahezu täglichen Kochsendungen und Kochvorführungen oder Rezeptvorschlägen gibt es dann die Bananen Mango Kreation. Leute was soll das? Sofern das Orchester seinen Eigennamen so schreibt, mag das in Anführungszeichen angehen, sonst sollte da aber Hans-Tango-Orchester stehen oder, beim Rezept, Bananen-Mango-Kreation. Das ist nicht nur besser und richtig, sondern für alle und auch für die ältere Generation verständlicher, weil diese noch von der Volksschule an diese gute, nicht immer einfache deutsche Rechtschreibung gelernt hat.
Krass wird es ebenfalls bei Straßennahmen, obwohl es klare Regeln dafür gibt. Für die Straßenschilder im Ort sind die Kommunen zuständig. Für die richtige Wiedergabe sind es aber diejenigen, die solche Bezeichnungen in Publikationen verwenden. Es ist eben nicht die Friedrich List Straße, sondern die Friedrich-List-Straße, es ist die Gutenbergstraße, nicht die Gutenberg Straße, es ist nicht die Frankfurt-Straße, sondern die Frankfurtstraße. Andererseits ist es nicht die Siegenerstraße oder Siegener-Straße, sondern die Siegener Straße. Klar, dass auch die Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße mit Bindestrichen geschrieben wird. (jw)
*Nur ein paar wenige Beispiele. Die Namen/ Bezeichnungen sind nur beispielhaft erfunden/ aufgeführt. Es sind keine bestimmten Betriebe, Namen, Straßen usw. gemeint! 
Zum Autor: Das Medienbüro DialogPresseweller und der Autor Jürgen Weller sind nicht frei von Fehlern. Dazu ist das Thema zu komplex. Es wird aber darauf geachtet, klare Regeln der originalen – nicht immer der „neuen“ – deutschen Rechtschreibung einzuhalten. Vor allem wird weitestgehend darauf geachtet, anglo-amerikanische Wörter und Fremdwörter zu vermeiden, weil die deutsche Sprache genügend eigene Begriffe hat. Werden solche Wörter genutzt, werden sie sofort erklärt. Für PR-Schreiber: Man glänzt nicht damit, viele Fremdwörter oder größtenteils unbekannte technische Begriffe einzubringen, sondern damit, verständlich zu schreiben. Bei ausschließlich an Fachpublikum verbreitete Direkt-Briefe, -Mails und Webeinstellungen kann das aber auch anders sein.
Der Autor beschäftigt sich seit Mitte der 1960er-Jahre intensiv mit Rechtschreibung, hat Schulungen besucht und andere privat unterrichtet. Als Journalist, Redakteur und PR-Schreiber gehörten auch das Lesen von Fachbeiträgen und speziellen Büchern zur „Schreibe“ dazu. Texte des Autors zu Auto, Bauen und Finanzieren sowie Reise waren und sind in zig Tages- und Wochenzeitungen sowie in Zeitschriften mit insgesamt vielen Millionen Auflage gedruckt sowie seit vielen Jahren in zahlreichen Internetportalen veröffentlicht.

Das gesamte Angebot ist auf den Seiten http://www.presseweller.de einsehbar. 

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