Für Schreiber von Pressemeldungen, PR-Beiträgen und für private Korrespondenz
So ist es richtig! (Grafik: presseweller)
Es ist nicht Karl's Laden oder der Hans Meier Verein
Siegen. Februar 2016 (DiaPrW). Ein alter Schulfreund sagte mir
neulich: „In manchen Zeitungen findest du auf nahezu jeder Seite
einige Rechtschreibfehler“. Der Schulfreund ist pensionierter
Oberstudienrat, der unter anderem Deutsch als Hauptfach
unterrichtete. Neben richtigen “Klöpsen“, die augenfällig
sind, geht es oft um Kleinigkeiten. Aber auch in Presse- oder
PR-Mitteilungen von Institutionen und Unternehmen finden sich solche
Mängel. Die neue deutsche Rechtschreibung hat außerdem für
Verwirrung gesorgt, insbesondere auch mit den anscheinend teils an den Haaren
herbeigezogenen Regeln zur Zusammen- und Getrenntschreibung. Keine
Frage, Flüchtigkeits- und Rechtschreibfehler, die immer wieder
einmal auftreten, weil sie auch beim Korrekturlesen übersehen
werden, gibt es immer wieder. Das ist im Prinzip auch kein Problem.
Aber manch Falsches scheint sich nach und nach durchzusetzen. Im
Folgenden geht es um zwei Phänomene, den Apostroph oder „Beistrich“
und das Durchkoppeln, also darum, mehrteilige Wörter mit Bindestrich
zu verbinden.
Zum Apostroph erlaubt zwar die „neue Rechtschreibung“, die trotz
verschiedener Änderungen nicht unumstritten ist, beim Genetiv (2.
Fall) den Apostroph. Aber wir müssen ja nicht englischsprachige
Regeln verwenden, sondern sollten uns unserer deutschen
Rechtschreibung bedienen. Aus welchem Grund auch immer, schreiben
aber viele in ihrer Werbung und andere in Beiträgen zum Beispiel
Erich's Kochkünste statt Erichs, Lisa's Haarstudio statt Lisas.
Verspricht man sich davon mehr Aufmerksamkeit? Die Beweggründe wären
einmal zu hinterfragen. Überhaupt: Warum sollte man sich die Mühe
mit dem Apostroph machen, wo es doch einfacher geht?!
Mit Bindestrich
Durchgekoppelt – also Wortverbindungen mit Bindestrichen
geschrieben – wird längst nicht mehr immer, sondern immer seltener, obwohl es in der deutschen Rechtschreibung traditionell so
ist und häufig auch zum besseren Verständnis beiträgt. Wir lesen
diese Dinge tagtäglich, auch in Medien, wo gelernte Journalisten
und Redakteure arbeiten, die heute sehr häufig sogar ein Studium vorweisen
können. Da werden zum Beispiel Konzerte mit dem Hans Tango Orchester
angekündigt, und zu den nahezu täglichen Kochsendungen und
Kochvorführungen oder Rezeptvorschlägen gibt es dann die Bananen
Mango Kreation. Leute was soll das? Sofern das Orchester seinen
Eigennamen so schreibt, mag das in Anführungszeichen angehen, sonst
sollte da aber Hans-Tango-Orchester stehen oder, beim Rezept,
Bananen-Mango-Kreation. Das ist nicht nur besser und richtig, sondern
für alle und auch für die ältere Generation verständlicher, weil diese noch von der Volksschule an diese gute, nicht immer einfache deutsche
Rechtschreibung gelernt hat.
Krass wird es ebenfalls bei Straßennahmen, obwohl es klare Regeln
dafür gibt. Für die Straßenschilder im Ort sind die Kommunen
zuständig. Für die richtige Wiedergabe sind es aber diejenigen, die
solche Bezeichnungen in Publikationen verwenden. Es ist eben nicht
die Friedrich List Straße, sondern die Friedrich-List-Straße, es
ist die Gutenbergstraße, nicht die Gutenberg Straße, es ist nicht
die Frankfurt-Straße, sondern die Frankfurtstraße.
Andererseits ist es nicht die Siegenerstraße oder Siegener-Straße,
sondern die Siegener Straße. Klar, dass auch die
Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße mit Bindestrichen geschrieben
wird. (jw)
*Nur ein paar wenige Beispiele. Die Namen/ Bezeichnungen sind nur beispielhaft erfunden/ aufgeführt. Es sind keine bestimmten Betriebe, Namen, Straßen usw. gemeint!
Zum Autor:
Das Medienbüro
DialogPresseweller und der Autor Jürgen Weller sind nicht frei von
Fehlern. Dazu ist das Thema zu komplex. Es wird aber darauf geachtet,
klare Regeln der originalen
– nicht immer der „neuen“ – deutschen
Rechtschreibung einzuhalten. Vor allem wird weitestgehend darauf
geachtet, anglo-amerikanische
Wörter und Fremdwörter zu vermeiden, weil die deutsche Sprache
genügend eigene Begriffe hat. Werden solche Wörter genutzt, werden
sie sofort erklärt. Für PR-Schreiber: Man glänzt nicht damit,
viele Fremdwörter oder größtenteils unbekannte technische Begriffe
einzubringen, sondern damit, verständlich zu schreiben. Bei
ausschließlich an Fachpublikum verbreitete Direkt-Briefe, -Mails und
Webeinstellungen kann das
aber auch anders sein.
Der Autor beschäftigt sich seit
Mitte der 1960er-Jahre intensiv mit Rechtschreibung, hat Schulungen
besucht und andere privat unterrichtet. Als Journalist, Redakteur und
PR-Schreiber gehörten auch das Lesen von Fachbeiträgen und
speziellen Büchern zur „Schreibe“ dazu. Texte des Autors zu
Auto, Bauen und Finanzieren sowie Reise waren
und sind in zig Tages-
und Wochenzeitungen sowie in Zeitschriften mit insgesamt vielen
Millionen Auflage gedruckt
sowie seit vielen Jahren in zahlreichen Internetportalen
veröffentlicht.
Das gesamte Angebot ist auf den
Seiten http://www.presseweller.de
einsehbar.
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