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Wegen dem Bild vom
braven Hund haben wir jetzt viel mehr Zuspruch in unserer
Tierhandlung. Klar, da hakt es in Sachen richtiger Formulierung. Richtig wäre!: Wegen des Bildes vom ... oder einfacher "Das Bild des braven Hundes hat uns viel mehr ...". (Foto-Montage: presseweller)
Und weiter: "Wenn man für etwas sorgt, ist es gut?" … oder?
Was ist das, ein "Fall" für Wörter? Das fragten wir uns in den ersten Schuljahren. Noch aus dieser Zeit kennen die meisten die Fälle der deutschen
Rechtschreibung, 1., 2., 3. und 4. Fall, zum Beispiel „Der Hund“,
„des Hundes“, „dem Hund“, „den Hund“. Den nicht selten
gebrauchten lateinischen Bezeichnungen nach nennt man das Deklination
sowie den 1., 2., 3. und 4. Fall in dieser Reihenfolge Nominativ,
Genetiv, Dativ, Akkusativ. Alles ziemlich problemlos, bis auf den 2.
Fall, bei dem hakt es immer öfter. Das "Des" scheint der Verlierer,
das "Dem", der Dativ, der Gewinner zu sein.
Zweifellos lassen
sich in vielen Fällen Wörter im Dativ einfacher und schneller sagen
und schreiben, als im Genetiv. Beispiel: Die Kinder wollten wegen dem
großen Hund nicht über die Straße gehen. Richtig aber wäre: …
wollten wegen des großen Hundes … nicht …! Oder: Dank neuer App
konnte sich während dem Anruf ein weiterer Geschäftspartner ins
Gespräch einblenden. Richtig aber wäre: … konnte sich während
des Anrufs ein …! Zum Teil wird auch einfach „vom“ oder „von“
gebraucht. „Der Hund von Leander ist ein Prachtkerl“. Richtiger
oder besser. „Leanders Hund ist …!“ In Alltagsunterhaltungen
und -briefen wird meist schon der 3. Fall verwendet, aber auch in
manchen Medienmeldungen ist der Dativ weiter auf dem Vormarsch. Das
ist eben so.
Sorgt oder verursacht?
Die Gäste des
Unternehmensfachtags waren mit dem Mittagsimbiss mehr als zufrieden.
Die Köche des Gastgebers hatten für leckere warme und kalte
Häppchen gesorgt. Richtig, sie hatten „gesorgt“, wie die Eltern
für ihr Kind sorgen. „Für etwas sorgen“ sollte im positiven
Zusammenhang stehen. „Unser Außendienstmitarbeiter Herbert
Kunzberg* hat mit seinen Verkaufsumsätzen wesentlich mit für das
positive Firmenergebnis gesorgt. Dafür gebührt ihm Dank.“
Alternativ würde sich hier auch „hat dazu beigetragen“ anbieten.
Nicht selten werden falsche Verknüpfungen genutzt. Zu lesen oder zu
hören sind daher auch solche Meldungen: „Abgedeckte Dächer,
umgestürzte Bäume: Dafür sorgte der Orkan Kyrill.“ Hört sich
oberflächlich im Prinzip richtig an, aber bei diesem Beispiel wäre
besser und im Endeffekt richtiger: … „Das richtete der Orkan
Kyrill an!“ oder „…: Ursache dafür war der Orkan Kyrill“!
Noch krasser ist das, wenn „dank“ verwendet wird, was aber
glücklicherweise seltener im falschen Zusammenhang auftaucht: „Dank
seiner nicht so guten Leistungen muss Mark Theben noch ein halbes
Jahr auf seine Gehaltsaufbesserung warten.“ Am einfachsten ist hier
und richtig: „Aufgrund seiner“ oder „Wegen seiner ...“!
Nur ein paar wenige
Beispiele. Mir ist bekannt, dass im Alltagsgeschäft und -trubel das
eine und andere untergeht, und erst später, wenn der Brief oder die
Meldung „raus“ ist, der Fehler entdeckt wird. Das ist menschlich.
*Alle Namen ohne
Bezug, nur beispielhaft.
Das
Medienbüro + PR DialogPresseweller schreibt und veröffentlicht seit
Ende der 1970er-Jahre Presseberichte und -reportagen, im PR-Bereich
auch für Kunden. Es gibt der Auflage nach millionenfache Abdrucke.
Inhaber Jürgen Weller ist seit Mitte der 1960er-Jahre in Sachen
„deutsche Rechtschreibung“ aktiv. Einst selbst Kursteilnehmer für
die Feinheiten der Rechtschreibung, vermittelte er anderen - Schülern, Auszubildenden, Angestellten - mehr zu
Schreibweisen und Grammatik und gab Kolleginnen und Kollegen in
Zeitungsredaktionen so manche Tipps. Unter seinem früheren Webauftritt
„gute-briefe“ war er außerdem für Privatleute und Firmen tätig,
vom Bewerbungsanschreiben bis zum Kundenbrief, als
„Direct Mail“ bezeichnet. Seit Jahren ist die „neue deutsche
Rechtschreibung“ mit ihren nicht immer nachvollziehbaren
Schreibweisen ebenfalls ein Thema.
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