Mittwoch, 7. Dezember 2016

Weihnachtspost: Es muss nicht einheitlich online sein – Persönlicher ist immer noch ein indivueller Brief


An Weihnachtsmotiven mangelt es nicht. Man kann selbst gestalten, aber auch Karten und Motivvorlagen kaufen und nach Wunsch weiter beschriften. (Grafik: presseweller)



Dezember 2016. (DiaPrW). Längst nicht mehr alle Menschen versenden Weihnachtsgrüße, aber immerhin noch viele. Häufig wird die digitale Form gewählt und eine E-Mail versandt. Gerade bei geschäftlichen Kontakten ist diese Form durchaus praktisch, unter anderem auch deswegen, weil der Absender nur einmal einen Text formulieren muss und die – auch bebilderte – „Botschaft“ per Mausklick an viele versenden kann. In eine E-Mail kann aber ebenfalls eine persönliche Note einfließen. So mancher freut sich dennoch über Weihnachtswünsche in einem Brief oder auf einer Karte, und manche schreiben solche „guten Wünsche auf Papier“ gerne. Je nach Karten-Voreindruck ist es schön, wenn mehr darin steht als „… wünschen Ihnen, Dir oder Euch die Mustermanns“.

Nun gut, das digitale Zeitalter ist da. Wenn ich an früher denke, als noch kein PC im Büro war oder das E-Mail-Zeitalter noch nicht gekommen war, habe ich meist an die 100 Weihnachtsbriefe, zum großen Teil handschriftlich, geschrieben. Im Privatbereich fast immer mit anderen Texten, geschäftlich gleich oder mit kleinen Nuancen oder Anmerkungen an der Briefseite. Persönlicher. Eine Mischung aus E-Mail und Papierbrief, je nach Adressat, bevorzuge ich noch heute.

Ein paar Tipps


E-Mail: Wer nicht den selben Text an alle schreiben will, kann einen Basistext schreiben, der dann je nach Adressat mit einer kürzeren oder längeren Einleitung oder aber mit einem „Schlussakkord“ personalisiert werden kann. Das geht hin bis „ganz persönlich“. Relativ einfach geht das mit der "Weiterleiten-Funktion". So ist es auch mit dem schmuckvollen integrierten Bild. Nur mit wenigen Klicks lässt sich auch ein anderes Bild einfügen. Klar, man sollte vorher überlegen, welche Fotos oder Grafiken man verwenden will, damit man nicht lange in den Bildordnern suchen muss.

Brief: Weihnachtsbriefe und -karten drucken zu lassen, nutzen viele Firmen und Vielversender.   Ansonsten kauft man Briefpapier oder Karten mit weihnachtlichen Motiven. Bei Weihnachtsbriefpapier kann man die Texte mit dem PC schreiben oder sie, wie bei Weihnachtskarten, natürlich handschriftlich einfügen. Das ist zweifellos die persönlichste Form.
Besonders im Privatbereich lässt sich vieles gefühlvoll ausdrücken, so dass der Empfänger weiß, dass nicht nur Floskeln rüberkommen, sondern, dass man sich mit dem anderen „beschäftigt“ hat. Heute nennt man das Empathie. 
In allen Fällen soll ein Weihnachtsgruß signalisieren: „Der Absender hat an mich, an uns gedacht.“ Noch besser ist es, wenn die Empfänger sagen „Ja, das war wieder einmal ein richtig schöner Weihnachtsgruß!“ (jw)


Hinweis: Autor Jürgen Weller schreibt seit über 35 Jahren intensive Briefe, ob handschriftlich wie heute zum Teil noch zur Weihnacht und zu besonderen Anlässen wie Hochzeit und anderem, früher teils auch mit Schreibmaschine. Seit es E-Mail gibt, nutzt er auch diese Version. Dazu unterhielt er das Internet-Portal „gute-briefe.“.   

Mehr Hinweise zu "Schreiben" sind über diesen Blog aufrufbar sowie unter "Magazine, Videos, Blogs" bei http://www.presseweller.de.

Wo denn? Nach der Überschrift erst das Wichtige suchen




Diese Überschrift, die Headline,und der Text sind nicht real, sondern nur ausgedacht, ein Phantasieprodukt zur Darstellung eines Artikels.  (Repro: presseweller)


Mit drei Beispielen/ Scrollen oder in gedruckter Form weiter unten lesen


Dezember 2016. (DiaPrW). Die Überschrift in einem Online-Artikel oder in einem Druckerzeugnis lässt viel erwarten. Ist klar, schließlich soll die „Headline“ für Aufmerksamkeit sorgen. Das ist in Ordnung. Je nach Medium gibt es dazu noch eine Ober- oder eine Unterzeile. Der Text selbst sollte dann mit einer kurzen Zusammenfassung des Gesamttextes, Vorspann, beginnen und dann näher auf die Überschrift eingehen. Ab und zu sehe ich es auch anders. Manchmal musste ich weit in den Text lesen, um zum Kern der Überschrift zu kommen. Deshalb überfliege ich den Text und scrolle schnell weiter, in Druck-Medien richtet sich mein Augenmerk ebenfalls darauf, dort näher zu lesen, wo das "Ergebnis" der Überschrift im Vordergrund steht.

Abgesehen von Geschichten und Romanen mit Spannungsaufbau halte ich es für gut, wenn der Überschrift gemäß über das Aktuelle oder das Ereignis gleich weiter nach dem Vorspann berichtet wird. So sah man/ sieht man es auch in der Regel aus journalistischer Sichtweise. Nach und nach kann man dann im Text mehr zu Hintergründen erfahren. Das hatte schon im früheren Bleisatz bei den Printmedien einen weiteren Grund: Erwies sich der Text als zu lange beim Seitenbauen/ Umbruch (Mettage), konnte man einen Absatz abhängen, ohne dass der Sinn und wichtige Details der Hauptbotschaft verloren gingen. Das war praktisch. Im Prinzip hat sich das bis heute trotz Seitengestaltung im Redaktionssystem am Computer nicht verändert. Es können nur die jeweiligen Freiräume auf der jeweiligen Seite gefüllt werden. Reicht der Platz nicht, muss Überflüssiges weg, oder der gesamte Text muss in eine gekürzte Form gebracht werden. Aber: Die Hauptaussage muss erkenn- und nachvollziehbar sein!

Drei Beispiele
Alle folgenden Beispiele sind nur fiktiv und zur besseren Erläuterung erdacht!
Das „Strecken des Textes“ weit vor dem Kern der gewollten Aussage kostet Leser Zeit, um zum Hauptpunkt zu kommen. An den hier nicht realen drei Beispielen will ich es kurz erläutern:
„Neues Tablet mit Schiebefunktion“. Im Anreißer-Text wird kurz auf die Vorteile hingewiesen und nach „So“ auch ausgesagt, dass es so etwas nun gibt. Werden im Folgetext nun zuerst Smartphones, Tablets und Laptops beschrieben, kann erst später detailliert auf die Neuerung eingegangen werden. "Das neue Gerät lässt sich durch seine Schiebefunktion klein und handlich wie ein Smartphone benutzen, in der zweiten Stufe wird es zum Tablet und in der dritten schließlich zum Laptop. Möglich macht das eine ganz neue Technik ...". Das sollte meiner Auffassung nach eben gleich nach dem Vorspann kommen. 
Im zweiten erdachten und nicht realen Beispiel heißt es in der Überschrift „Skigebiet in Monte Alpina erweitert“. Im Vorspanntext geht es dann darum, das Skigebiet kurz vorzustellen. Dabei kommt es auch auf eine klare Örtlichkeitsbeschreibung an, damit die Leserschaft erfährt, wo genau dieses Skigebiet zu finden ist. Diese Problematik, dass die genaue Örtlichkeitsbeschreibung fehlt, ist hier und da auch bei Texten außerhalb des Tourismus zu sehen. Ein Manko!
Aber in dieser Beispiel-Überschrift steht „... ist erweitert“. Was heißt das? Gibt es jetzt zwei Pisten mehr oder wurde noch ein größeres Terrain für den Wintersport ausgebaut? In der Folge wäre es gut, wenn darauf direkt eingegangen würde: „In der Skiregion Monte Alpina sind nun die Arbeiten zur Erweiterung des Skigebiets nach mehrjähriger Planung und Bauzeit abgeschlossen. Unterhalb des Caravella-Massivs stehen Alpinski-Fahrern 15 weitere Pisten mit direkter Anbindung an das bisherige Alpin-Resort zur Verfügung. Dafür wurden zwei weitere Vierersessellifte in Betrieb genommen.“ … Gut. Auf Vorteile des Gebietes und anderes wird im weiteren Text hingewiesen.

Oder: „Urteil des BGH zu Öfen und Heizungen“. In diesem ebenfalls erdachten Fall geht es darum, dass es wegen der Abgas-/ Feinstaub – Emissionen hier und da um Klagen zum Betrieb von alten Kohle-/ Holzöfen und alten Holzheizungen ging. So wurde es im Vorspann kurz erläutert. Okay. Darüber, dass der Bundesgerichtshof (BGH) mit diesem nicht einfachen Fall beschäftigt ist, gab es schon Tage vorher Pressemeldungen. Schließlich könnten viele von dem Urteil betroffen sein, die alte Öfen oder reine Holzheizungen oder offene Kamine in Betrieb haben.
Im folgenden Text wird nun über solche Heizanlagen berichtet, im Internet eventuell auch noch mit direktem Link zu Anbietern moderner Heizungen. Wer weiter liest, erfährt dann erst weit unten, dass der BGH erst am heutigen Tag darüber entscheiden wird. Das heißt: Das Urteil steht noch gar nicht fest. Aber Aufmerksamkeit hat man erzielt, weil die Leserschaft oder die „User“ zumindest zum Teil der Meinung sein mussten, das Urteil wäre bereits gesprochen. Meiner Auffassung nach hätte man in solch einem Fall nur die Meldung gebraucht, dass der BGH heute zu diesem Fall entscheiden wird. Zweifellos interessanter und nachrichtenwertiger ist aber ein Bericht nach der Urteilsverkündung. Dann erfährt die Leserschaft, was Sache ist. Online-Medien haben dabei die Möglichkeit, relativ schnell zu reagieren und nach Urteilsverkündung auf die aktuelle Situation hinzuweisen. Bei Printmedien dauert es je nach Erscheinungsweise meist noch bis mindestens zum nächsten Tag.

Für Leser und Online-Nutzer
Wenn im Vorspann und in den ersten Sätzen nichts Wichtiges oder nachhaltig Erläuterndes zur Überschrift zu lesen ist und sie die übrigen Ausführungen wenig interessieren, scrollen Sie weiter und gucken Sie hin. Irgendwo im Text wird es eine Erklärung geben. So geht das manchmal auch bei Druck-Produkten. Wenn die Erläuterungen zur Überschrift nicht gleich im Text kommen – und die Details nicht interessieren – weiter unten schauen. Dann kann man meist erfahren, was der Grund für die Überschrift war.

Für PR-Schaffende: Na klar, so interessant es ist, was der Kunde im Einzelnen zu bieten hat, sollte sich die Ankündigung aus der Überschrift direkt weit oben im Text wiederfinden. Dann weiß die Leserschaft, was es Neues oder Aktuelles gibt und kann es im weiteren Text vertiefen. Je nach Thema und Berichtart klappt das auch mit dem heutigen "Storytelling" (Geschichte erzählen), bei dem man in einer kurzen Erzählform in den Text einsteigt.

Hinweis: Die Beispiele oben sind frei erfunden. Hin und wieder ist in Medien ein  "umgekehrter" Textaufbau zu lesen, bei dem das Wichtige oder der Kern erst "weiter unten" kommt. Auch klar: Zeitungen und andere Medien berichten weit überwiegend verständlich, auch in der üblichen Form mit direkter Erläuterung der Headline. Im PR-Bereich wird es ebenfalls meist so gehandhabt, dass das Neue, das besondere Ereignis, die Veranstaltung im Text-Vordergrund steht, bevor es allgemeine Hinweise gibt. Es ist aber bereichsumfassend eben nicht immer so. Der Text beruht auf meinen Ansichten zum Thema. Es mag auch andere Sichtweisen geben. 

Der Autor Jürgen Weller hat zig-Tausende Thementexte und lokale Texte sowie PR-Beiträge geschrieben und veröffentlicht. Mehr Themen auf diesem Blog oderüber "Magazine, Videos, Blogs" bei http://www.presseweller.de aufrufen.


Mittwoch, 20. Juli 2016

Möglichst fehlerfrei: Bewerbung und Geschäftsbrief

  Besser den Text zweimal gründlich durchlesen oder gegenlesen lassen


Juli 2016 (DiaPrW). Von einem Fachmann in Sachen Rechtschreibung erfuhren wir, dass er sogar in Privatbriefen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler rot unterstrich. Er tat das für sich und übte auch keine Kritik. Viele Deutschlehrer und andere, die korrekte Schreibweisen verinnerlicht haben, werden zumindest im Kopf jeden Fehler korrigieren, den sie in Zeitungs-, Tele- (Video-) Texten und in E-Mails sowie auf Webseiten sehen. Zumindest bei Bewerbungen und Geschäftsbriefen ist es ratsam, weitgehend genau auf Rechtschreibung und Zeichensetzung zu achten. Fehler haben ihre Ursache längst nicht immer darin, dass man die korrekte Schreibweise nicht kennt. Oft handelt es sich einfach um Flüchtigkeitsfehler.

Wer sich zurzeit der „alten Rechtschreibung“ schon einmal am Kosog'schen Diktat, das es seit den Anfängen des 20. Jahrhunderts gibt, versucht hat, weiß, dass deutsche Rechtschreibung noch nie sehr einfach war. Sogar Geübte handelten sich Fehler ein. Durch das Schreiben auf der Tastatur eines PCs oder anderen Gerätes, schleichen sich auch Buchstabendreher ein. =Beispiel unten!=

Sorgfältig schreiben

Am wichtigsten ist es, sorgfältig zu schreiben. Bei manchen Wörtern ergibt sich die Frage „so oder so?“ Direkt oder am Ende des Textes, wenn sich noch mehr Unklarheiten angesammelt haben, schlage ich im Duden oder einem anderen Wörterbuch mit „neuer Rechtschreibung“ nach und/ oder rufe den Begriff im Internet auf und korrigiere gegebenenfalls. Wie wir es täglich sehen, ist kaum jemand vor Fehlern gefeit. Zumindest sollten in wichtigen Schreiben Flüchtigkeits- und klassische Fehler vermieden werden, zum Beispiel bei „dass und das“ oder bei den Hilfsverben „ist und sind“: Je nach Satz ist in der Mehrzahl (Plural) „sind“ richtig, in der Einzahl (Singular) „ist“. Folgende Fehler passieren daher nicht selten: „Das Freibad in Singen, das(s) 1988 eröffnet wurde ...“. „Die Heidelandschaft sowie der Ort Schneverdingen sind (ist) bekannt für ...“. Ja, ganz so eindeutig ist es gerade bei längeren Sätzen nicht immer.
Die Empfehlung lautet: Ist der Text geschrieben, nochmals in Ruhe lesen und durchschauen. Noch besser ist es, ihn etwas später nochmals anzuschauen oder von einem Kollegen oder einem anderen lesen zu lassen. Kleinere Sachen, wie sie bei Eingabe über die PC-Tastatur häufig vorkommen, sieht man dann schon. Was denn zum Beispiel? Wenn hinter dem „K“ noch ein „L“ steht, was da nichts zu suchen hat, die Verwechslung von „N“ und „M“, ein zweiter Punkt am Ende des Satzes oder ein nicht seltener Buchstabendreher und mehr. Manches Mal läuft es auch in der Zeichensetzung schief: Komma oder nicht?“ Das Komma ist dabei das Hauptproblem. Dazu mehr in den nächsten Tipps.

Einmal unabhängig davon, ob der Leser auf der anderen Seite Personalchef, Geschäfts- oder Betriebsinhaber oder Sachbearbeiter bei der eingeschalteten Personalagentur ist: Zumindest grobe und eindeutige Fehler fallen meist auf! Wenn Sie Bewerber sind, wird man sich fragen, ob Sie nicht sorgfältig gearbeitet haben. Man zieht dann, ob berechtigt oder nicht, Rückschlüsse. Wenn Sie Geschäftskorrespondenz erledigen, hinterlassen grobe Fehler ebenfalls nicht den besten Eindruck.
Also lieber vor Versand nochmals gucken und sich gegebenenfalls vergewissern, ob es richtig ist.

Kurz: Bewerbung sollte unbedingt fehlerfrei sein! Geschäftskorrespondenz und vor allem Angebote sollten weitestgehend keine groben Fehler haben! Zugestanden werden muss für alle Fälle: Es kann schon einmal sein, dass etwas übersehen wird. Wir sind keine Maschinen oder programmierte Wesen, sondern Menschen. (jw)


Autor Jürgen Weller war bereits 1966/ 1967 damit betraut, Redebeiträge in Sitzungen auf den wesentlichen Kern hin zusammenzufassen sowie Protokolltexte zu formulieren und zu schreiben. Eigener umfassender Rechtschreibkurs sowie eigene Weiterbildung; Rechtschreibhilfe und -unterrichtung für Schüler, Auszubildende und Kursteilnehmer. Der Autor schreibt und veröffentlicht seit Ende 1969 Presse- und PR-Meldungen, redigiert Texte, schreibt oder korrigiert Bewerbungen für Dritte. Deutsche Rechtschreibung ist ihm seit jeher ein Anliegen. Wie viele andere hat er eine zwiespältige Meinung zum wachsenden Einfluss des Englischen in die deutsche Sprache. 

 B E I S P I E L



Donnerstag, 31. März 2016

Ausstellungen, Basare und Einladungen


Klar, so könnte es auch gemeint sein. Porträts und mehr.

Viele Bilder einer Person, Babys am Stand und späte Einladungen

Von Jürgen Weller

Siegen. März 2016 (DiaPrW). Organisieren Sie auch schon einmal einen Basar, eine Ausstellung oder einen Tag der „offenen Tür“ in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Sozialeinrichtung? Informieren Sie die Presse mit einem Veranstaltungshinweis? Ich bekomme Woche für Woche zahlreiche dieser Meldungen. Wenn auch die Presse vieles übernimmt, ist es besser, direkt auf die Formulierung zu achten. Macht man das nicht, verstehen es zwar trotzdem viele, aber anders kann es besser und vor allem eindeutiger sein. 

Was wird verkauft und ausgestellt?

Gerade bekomme ich wieder einen „Baby-Basar“ auf den Tisch. Sollen da nun zuvorderst die im Kinderwagen geschobenen Kleinstkinder hinkommen? Oder liegen Babys auf den Verkaufstischen, die man sich bei Bedarf aussuchen und kaufen kann? Nein! Darum geht es natürlich hier zu Lande und hoffentlich auch anderswo nicht. Es wird ein Basar für Babyausstattung, für Bekleidung, Kinderwagen und mehr sein, richtig also ein „Basar für Babyausstattung“.
Bei Ausstellungen ist es ähnlich: „Die Galerie, das Museum zeigt Bilder von Ella Knopf*. Wie interessant mag das sein? Mal Porträts von Ella Knopf, mal in Wanderpose vor der Ginsburg, mal in Venedig? Wenn es nicht tatsächlich so ist, was auch möglich wäre, sollte da doch stehen: „Ausstellung mit Werken von Ella Knopf oder – noch besser – mit Werken der Künstlerin Ella Knopf: Aquarelle, Ölgemälde, Grafiken oder Fotos“. Je nach dem, was die Künstlerin ausstellt.

Immer wieder: „einladen am...“

Der Einladende kann ziemlich spät dran sein, um noch Besucher für das Konzert, das Theaterstück, den Basar, die Ausstellungseröffnung oder anderes zu gewinnen, wenn er auf den letzten Drücker einlädt, wie es häufig zu lesen ist: „Der Gesangverein Chorfreunde lädt am 30. März ab 20 Uhr zum Konzert in die Odeonhalle ein.“ Gut, dass es bereits früher bekannt ist. Richtig wäre es so: „Der Gesangverein ...“ lädt für Mittwoch, den 30. März, zum Konzert … ein. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.“ Wie hier, macht es bei Veranstaltungen Sinn, auch direkt den Wochentag anzugeben. Das erleichtert dem Lesepublikum die Planung.

Klar, wir wollen nicht päpstlicher als der Papst sein. Schließlich werden die anderen Formulierungen ebenfalls „richtig“ verstanden, da sie häufig gedruckt, publiziert oder gesendet werden. Es sollen nur Hinweise sein, wie die Wortwahl auch genauer sein kann. Wir liegen selbst auch manchmal daneben. 

*Alle Namen, Bezeichnungen ohne realen Hintergrund, frei erfunden.


Freitag, 12. Februar 2016

Valentinstag und so viele andere Gelegenheiten: Liebes- und Freundschafts- und andere Briefe schreiben


Es kommt immer auf die Art der Beziehung an, mal eng, mal ferner


Von Jürgen Weller

presseweller. Februar 2016 (DiaPrW). Der Valentinstag naht, und da steht für manche auch auf dem Programm, anderen mit einem guten alten Brief statt mit App oder SMS einen Gruß zukommen zu lassen. Aber unsere Tipps beschränken sich nicht auf den Valentinstag am 14. Februar, zumal längst nicht alle Bundesbürger damit was am Hut haben. Der Briefversand innerhalb Deutschlands funktioniert bei rechtzeitigem Briefkasteneinwurf meist von einem zum anderen Tag, in der Regel ist die Botschaft aber normalerweise spätestens am zweiten Tag nach Versand da. Das muss man ins Kalkül ziehen.

Der Valentinstag, von außerhalb nach Deutschland übertragen und kommerziell ehemals hauptsächlich fürs Floristengeschäft genutzt, hat längst auch andere Branchen erreicht. Aber will man eine Liebes-, Freundschafts- oder Dankesbotschaft übermitteln, kommt es nicht auf solch einen Tag an! Es gibt viele andere Anlässe: Geburtstag, Feiertage, nach den ersten Tagen gemeinsamer Liebe oder nach 20 Jahren Zusammensein, überraschend einfach nur so zum Dankeschön oder, oder. 
Fast alles lässt sich mit dem Computer und entsprechenden Programmen schreiben und gestalten. Mit ein bisschen Mühe geht das auch mit einer E-Mail – oder dem Anhang –: liebevoll und/ oder humorvoll. Mit der Hand geschrieben und/ oder als kleine Zeichnung gemalt, ist es stets etwas Besonderes, Individuelles. Der Empfänger sollte merken, dass Empathie hinter den Zeilen steckt, dass man es aufrichtig meint. Floskeln kann man sich sparen. Die folgenden Tipps sind allgemein gehalten.




Es gibt so viele Worte und Gestaltungsmöglichkeiten. (c) presseweller


Allgemein
Ist man in einer Liebes- oder schon festen Paarbeziehung, gibt es nur wenige Grenzen.
Schwärmt man für jemanden, wie es zum Beispiel in Kollegen- und Vereinskreisen oder bei sonstigen häufigen Zusammenkünften sein kann, ist es angebracht, zurückhaltend zu sein. Man weiß ja nicht, ob die oder der schon etwas mitbekommen hat. „Wir sehen uns schon lange im Büro und reden über dies und das. Wie wäre es, wenn wir in der Mittagspause einmal gemeinsam essen gehen?“ Das wäre eine Möglichkeit zum „Abtasten“ des Interesses.

Briefpapier und -ausschmückung
- Normales oder etwas festeres Papier verwenden und vielleicht etwas Lustiges schreiben oder aufmalen. Lustiges kommt meist gut an.
- Je nach Einzelfall kann man auch farbiges Papier (wenn beide heiß verliebt sind, verwendet man zum Beispiel knallrotes oder violettes Briefpapier) oder besonderes Schmuckpapier. Vielleicht weiß mit einer roten Rose? Lustige Comicfiguren können sich je nach Fall ebenfalls gut machen.
- Im kollegialen, reinen „guten Bekanntschafts-“ oder Freundschaftsbereich sollte es zurückhaltender sein, lustige Comic-Figur oder Zeichnung nicht ausgeschlossen.

Die Wahl und Qual der Worte
- Na klar, im frischen oder festen Liebesbereich hat der alte Satz nach wie vor höchste Priorität „Ich liebe Dich“. Je nach Dauer geht man sonst ein bisschen darauf ein, wie schön es war, „wie umwerfend, wie klasse, wie wundervoll; wie glücklich es gemacht hat; wie toll stark oder heiß es war; immer wieder super; steile Geschichte mit uns; nach so vielen Jahren immer wieder nur schön...“ usw.
- Bei guten Bekannten muss man auswählen, zum Beispiel „Angenehm, dass wir uns so oft sehen konnten; es war und ist immer so richtig schön, wenn wir uns treffen; für Deine guten Tipps will ich Dir gerne auch auf diesem Wege nochmals ein großes Dankeschön sagen“ usw.

Und so: Wenn es nicht rein sachlich bleiben muss „Danke fürs gestrige Gespräch; … das gemeinsame Mittagessen ...“, legen Sie Gefühl in Ihr Schreiben: „Gestern musste ich während der Autofahrt daran denken, wie gut wir uns bei unserem Treffen mit den Familien verstanden haben. Die Kinder haben gespielt, und wir konnten uns über Gott und die Welt unterhalten. Wunderbar. Müssen wir bald nachholen.“
Es sind oft wenige Worte, mit denen wir anderen eine Freude machen und Sympathie bekunden. Schöne Briefe oder E-Mails tragen dazu bei!

Zum Autor: Unabhängig von seinen eigenen Liebesbriefen, den Hunderten Briefen an Freunde, Bekannte und Geschäftspartner hat Jürgen Weller, Journalist und Autor, seit Mitte der 1980er-Jahre über sein Portal „gute-briefe“ zig Liebesbriefe und Freundschaftsbriefe für Dritte im In- und Ausland geschrieben sowie Trauerbekundungen und Bewerbungsanschreiben – häufig mit Dankschreiben im Anschluss daran: „Danke, Sie haben mir sehr weitergeholfen!“
Das Portal ruht zurzeit..


Freitag, 5. Februar 2016

Das Dem erdrückt immer öfter das Des

Für Redaktionen, Firmenkorrespondenz, Werbung und Privatschreiben 




Wegen dem Bild vom braven Hund haben wir jetzt viel mehr Zuspruch in unserer Tierhandlung. Klar, da hakt es in Sachen richtiger Formulierung. Richtig wäre!: Wegen des Bildes vom ... oder einfacher "Das Bild des braven Hundes hat uns viel mehr ...".  (Foto-Montage: presseweller)


Und weiter: "Wenn man für etwas sorgt, ist es gut?" … oder?


Was ist das, ein "Fall" für Wörter? Das fragten wir uns in den ersten Schuljahren. Noch aus dieser Zeit kennen die meisten die Fälle der deutschen Rechtschreibung, 1., 2., 3. und 4. Fall, zum Beispiel „Der Hund“, „des Hundes“, „dem Hund“, „den Hund“. Den nicht selten gebrauchten lateinischen Bezeichnungen nach nennt man das Deklination sowie den 1., 2., 3. und 4. Fall in dieser Reihenfolge Nominativ, Genetiv, Dativ, Akkusativ. Alles ziemlich problemlos, bis auf den 2. Fall, bei dem hakt es immer öfter. Das "Des" scheint der Verlierer, das "Dem", der Dativ, der Gewinner zu sein.

Zweifellos lassen sich in vielen Fällen Wörter im Dativ einfacher und schneller sagen und schreiben, als im Genetiv. Beispiel: Die Kinder wollten wegen dem großen Hund nicht über die Straße gehen. Richtig aber wäre: … wollten wegen des großen Hundes … nicht …! Oder: Dank neuer App konnte sich während dem Anruf ein weiterer Geschäftspartner ins Gespräch einblenden. Richtig aber wäre: … konnte sich während des Anrufs ein …! Zum Teil wird auch einfach „vom“ oder „von“ gebraucht. „Der Hund von Leander ist ein Prachtkerl“. Richtiger oder besser. „Leanders Hund ist …!“ In Alltagsunterhaltungen und -briefen wird meist schon der 3. Fall verwendet, aber auch in manchen Medienmeldungen ist der Dativ weiter auf dem Vormarsch. Das ist eben so.
Sorgt oder verursacht?
Die Gäste des Unternehmensfachtags waren mit dem Mittagsimbiss mehr als zufrieden. Die Köche des Gastgebers hatten für leckere warme und kalte Häppchen gesorgt. Richtig, sie hatten „gesorgt“, wie die Eltern für ihr Kind sorgen. „Für etwas sorgen“ sollte im positiven Zusammenhang stehen. „Unser Außendienstmitarbeiter Herbert Kunzberg* hat mit seinen Verkaufsumsätzen wesentlich mit für das positive Firmenergebnis gesorgt. Dafür gebührt ihm Dank.“ Alternativ würde sich hier auch „hat dazu beigetragen“ anbieten. Nicht selten werden falsche Verknüpfungen genutzt. Zu lesen oder zu hören sind daher auch solche Meldungen: „Abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume: Dafür sorgte der Orkan Kyrill.“ Hört sich oberflächlich im Prinzip richtig an, aber bei diesem Beispiel wäre besser und im Endeffekt richtiger: … „Das richtete der Orkan Kyrill an!“ oder „…: Ursache dafür war der Orkan Kyrill“! Noch krasser ist das, wenn „dank“ verwendet wird, was aber glücklicherweise seltener im falschen Zusammenhang auftaucht: „Dank seiner nicht so guten Leistungen muss Mark Theben noch ein halbes Jahr auf seine Gehaltsaufbesserung warten.“ Am einfachsten ist hier und richtig: „Aufgrund seiner“ oder „Wegen seiner ...“!

Nur ein paar wenige Beispiele. Mir ist bekannt, dass im Alltagsgeschäft und -trubel das eine und andere untergeht, und erst später, wenn der Brief oder die Meldung „raus“ ist, der Fehler entdeckt wird. Das ist menschlich.
*Alle Namen ohne Bezug, nur beispielhaft.


Das Medienbüro + PR DialogPresseweller schreibt und veröffentlicht seit Ende der 1970er-Jahre Presseberichte und -reportagen, im PR-Bereich auch für Kunden. Es gibt der Auflage nach millionenfache Abdrucke. Inhaber Jürgen Weller ist seit Mitte der 1960er-Jahre in Sachen „deutsche Rechtschreibung“ aktiv. Einst selbst Kursteilnehmer für die Feinheiten der Rechtschreibung, vermittelte er anderen - Schülern, Auszubildenden, Angestellten -  mehr zu Schreibweisen und Grammatik und gab Kolleginnen und Kollegen in Zeitungsredaktionen so manche Tipps. Unter seinem früheren Webauftritt „gute-briefe“ war er außerdem für Privatleute und Firmen tätig, vom Bewerbungsanschreiben bis zum Kundenbrief, als „Direct Mail“ bezeichnet. Seit Jahren ist die „neue deutsche Rechtschreibung“ mit ihren nicht immer nachvollziehbaren Schreibweisen ebenfalls ein Thema. 

Mittwoch, 3. Februar 2016

Ja wie? Apostroph und Durchkoppeln

Für Schreiber von Pressemeldungen, PR-Beiträgen und für private Korrespondenz


So ist es richtig! (Grafik: presseweller


Es ist nicht Karl's Laden oder der Hans Meier Verein


Siegen. Februar 2016 (DiaPrW). Ein alter Schulfreund sagte mir neulich: „„In manchen Zeitungen findest du auf nahezu jeder Seite einige Rechtschreibfehler“. Der Schulfreund ist pensionierter Oberstudienrat, der unter anderem Deutsch als Hauptfach unterrichtete. Neben richtigen „“Klöpsen“, die augenfällig sind, geht es oft um Kleinigkeiten. Aber auch in Presse- oder PR-Mitteilungen von Institutionen und Unternehmen finden sich solche Mängel. Die „neue deutsche Rechtschreibung hat außerdem für Verwirrung gesorgt, insbesondere auch mit den anscheinend teils an den Haaren herbeigezogenen Regeln zur Zusammen- und Getrenntschreibung. Keine Frage, Flüchtigkeits- und Rechtschreibfehler, die immer wieder einmal auftreten, weil sie auch beim Korrekturlesen übersehen werden, gibt es immer wieder. Das ist im Prinzip auch kein Problem. Aber manch Falsches scheint sich nach und nach durchzusetzen. Im Folgenden geht es um zwei Phänomene, den Apostroph oder „Beistrich“ und das Durchkoppeln, also darum, mehrteilige Wörter mit Bindestrich zu verbinden.
Zum Apostroph erlaubt zwar die „neue Rechtschreibung“, die trotz verschiedener Änderungen nicht unumstritten ist, beim Genetiv (2. Fall) den Apostroph. Aber wir müssen ja nicht englischsprachige Regeln verwenden, sondern sollten uns unserer deutschen Rechtschreibung bedienen. Aus welchem Grund auch immer, schreiben aber viele in ihrer Werbung und andere in Beiträgen zum Beispiel Erich's Kochkünste statt „Erichs, Lisa's Haarstudio statt Lisas. Verspricht man sich davon mehr Aufmerksamkeit? Die Beweggründe wären einmal zu hinterfragen. Überhaupt: Warum sollte man sich die Mühe mit dem Apostroph machen, wo es doch einfacher geht?!
Mit Bindestrich
Durchgekoppelt – also Wortverbindungen mit Bindestrichen geschrieben – wird längst nicht mehr immer, sondern immer seltener, obwohl es in der deutschen Rechtschreibung traditionell so ist und häufig auch zum besseren Verständnis beiträgt. Wir lesen diese Dinge tagtäglich, auch in Medien, wo gelernte Journalisten und Redakteure arbeiten, die heute sehr häufig sogar ein Studium vorweisen können. Da werden zum Beispiel Konzerte mit dem Hans Tango Orchester angekündigt, und zu den nahezu täglichen Kochsendungen und Kochvorführungen oder Rezeptvorschlägen gibt es dann die Bananen Mango Kreation. Leute was soll das? Sofern das Orchester seinen Eigennamen so schreibt, mag das in Anführungszeichen angehen, sonst sollte da aber Hans-Tango-Orchester stehen oder, beim Rezept, Bananen-Mango-Kreation. Das ist nicht nur besser und richtig, sondern für alle und auch für die ältere Generation verständlicher, weil diese noch von der Volksschule an diese gute, nicht immer einfache deutsche Rechtschreibung gelernt hat.
Krass wird es ebenfalls bei Straßennahmen, obwohl es klare Regeln dafür gibt. Für die Straßenschilder im Ort sind die Kommunen zuständig. Für die richtige Wiedergabe sind es aber diejenigen, die solche Bezeichnungen in Publikationen verwenden. Es ist eben nicht die Friedrich List Straße, sondern die Friedrich-List-Straße, es ist die Gutenbergstraße, nicht die Gutenberg Straße, es ist nicht die Frankfurt-Straße, sondern die Frankfurtstraße. Andererseits ist es nicht die Siegenerstraße oder Siegener-Straße, sondern die Siegener Straße. Klar, dass auch die Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße mit Bindestrichen geschrieben wird. (jw)
*Nur ein paar wenige Beispiele. Die Namen/ Bezeichnungen sind nur beispielhaft erfunden/ aufgeführt. Es sind keine bestimmten Betriebe, Namen, Straßen usw. gemeint! 
Zum Autor: Das Medienbüro DialogPresseweller und der Autor Jürgen Weller sind nicht frei von Fehlern. Dazu ist das Thema zu komplex. Es wird aber darauf geachtet, klare Regeln der originalen – nicht immer der „neuen“ – deutschen Rechtschreibung einzuhalten. Vor allem wird weitestgehend darauf geachtet, anglo-amerikanische Wörter und Fremdwörter zu vermeiden, weil die deutsche Sprache genügend eigene Begriffe hat. Werden solche Wörter genutzt, werden sie sofort erklärt. Für PR-Schreiber: Man glänzt nicht damit, viele Fremdwörter oder größtenteils unbekannte technische Begriffe einzubringen, sondern damit, verständlich zu schreiben. Bei ausschließlich an Fachpublikum verbreitete Direkt-Briefe, -Mails und Webeinstellungen kann das aber auch anders sein.
Der Autor beschäftigt sich seit Mitte der 1960er-Jahre intensiv mit Rechtschreibung, hat Schulungen besucht und andere privat unterrichtet. Als Journalist, Redakteur und PR-Schreiber gehörten auch das Lesen von Fachbeiträgen und speziellen Büchern zur „Schreibe“ dazu. Texte des Autors zu Auto, Bauen und Finanzieren sowie Reise waren und sind in zig Tages- und Wochenzeitungen sowie in Zeitschriften mit insgesamt vielen Millionen Auflage gedruckt sowie seit vielen Jahren in zahlreichen Internetportalen veröffentlicht.

Das gesamte Angebot ist auf den Seiten http://www.presseweller.de einsehbar. 

Montag, 1. Februar 2016

Die Uhr zeigt 11: Pressetexte und -sprache



Für Presse- und PR-Texte


Klare Angaben sind immer wichtig/ Zum Teil „alte Zöpfe“

Siegen. 1. Februar 2016. (DiaPrW). "Da gibt es eine neue Betriebsstelle zur Entsorgung von Elektroschrott", sagt ein Nachbar. "Weißt du, wo das genau ist?Täglich lesen wir Berichte in Zeitungen, im Internet und im Videotext. Manche sind leicht verständlich, andere etwas schwieriger zu verstehen. Zum Teil fehlen Adressangaben. Noch immer und mehr als früher gibt es Kollegen*, die meinen, Fremdwörter nicht erklären zu müssen, wobei vielleicht das Argument „Müsste doch jeder wissen“, greifen soll. Es gibt außerdem „alte Zöpfe“, an deren Festhalten mal ernstlich hinsichtlich der besseren Lesbarkeit in Pressekreisen und PR-Meldungen überlegen sollte.

Man fragt sich: „Konnte ich den Text flüssig lesen, habe ich alles verstanden, was da steht?“ Das ist nicht immer der Fall. Häufig sind es kleinere Dinge, die den Leser rätseln oder den Text schwerer lesen oder sogar im Unklaren lassen. Das ist hier das Thema.

1. Keine Adressangabe: Es wird mitgeteilt, dass an dieser oder jenen Stätte eine Veranstaltung stattfindet oder im Ort eine „Tafel“ eingerichtet wurde. Gut. Tatsächlich fehlt oft die genaue Bezeichnung wie "in der Wieland-Marx-Straße 20". Selbst, wenn ein Wohngebiet benannt wird, zum Beispiel „Hammerhütte“, wissen Leute, die in anderen Bezirken wohnen, nicht wo das ist, weil schlicht der Straßenname oder die genaue Adresse fehlt.
Nein, keine Einzelfälle: Es gibt sogar Werbeanzeigen – auch regional – ohne konkrete Adresse, in denen auf die Leistungen der Firma und auch auf deren Ausstellungen hingewiesen wird. Aufgeführt ist dann nur eine Internetadresse. Sehr viele Leser haben ja einen Computer (PC) mit Internetanschluss zu Hause, aber längst nicht alle. Wenn Leser in Printmedien oder im Videotext erfahren, dass dies oder das in Köln oder Hamburg passiert ist, wäre es nicht nur bei Großstädten gut, auch den Bezirk zu nennen wie "Ehrenfeld" oder "Fuhlsbüttel", damit sie sich orientieren können. Aufgrund der zahlreichen Eingemeindungen ist das auch bei Mittelstädten wichtig. 

2. Überschrift: Die Überschrift ist sachlich oder sie soll Aufmerksamkeit erzielen. Gut. Nicht selten findet sie sich aber im Text nicht einmal wieder. Der sorgfältige Leser fragt sich dann „Warum diese Überschrift?“. Aufmerksamkeit zu erzielen, sollte aber nicht am Folge-Text vorbeigehen.

Die Sache mit den Zahlen

3. Zahlen: Das geht je nach Medium bereits ziemlich durcheinander. Oft werden alte Zöpfe beibehalten. Obwohl als Ziffern besser lesbar und sofort im Kopf greifbar, werden dem alten Modus nach Zahlen von eins bis zwölf (1 bis 12) ausgeschrieben! Das geht ja noch und sollte man in für Printmedien gedachte Pressetexten so machen. Für anderssprachige Leser ist es dennoch schwieriger lesbar. Zum Teil werden aber auch Ordnungszahlen wie „Das zehnte Solidaritätsfest an diesem Ort“ geschrieben. Leichter lesbar ist das "10. ... Fest ...".  Komisch wird es schon bei der Uhrzeit: „Das Fest beginnt um elf Uhr“. Wir haben noch keine Uhr gesehen, auf denen die Zeiten in Buchstaben angegeben sind. Bei uns steht zum obigen Beispiel die Uhr auf 11. Das verinnerlicht jeder sofort. 

Nur wenige Beispiele zur Presse- und Mediensprache und Tipps zu Verbesserungen. Auf diesem Forum gibt es demnächst noch mehr. Auch zur „neuen deutschen Rechtschreibung“, die in manchen Bereichen – das ist zum Teil schön – keine Anwendung findet.

Jürgen Weller vom Medienbüro DialogPresseweller schreibt seit den 1970er-Jahren Presse- und PR-Texte, die in Fachzeitungen, Tages- und Wochenzeitungen und Zeitschriften sowie seit einigen Jahren auf Webportalen veröffentlicht werden: zigtausende Texte, in millionenfacher Auflage veröffentlicht. Deutsche Rechtschreibung und gute Lesbarkeit waren schon immer Anliegen. 


*Hinweis: Kollegen/ Kolleginnen: Der Übersicht halber schreiben wir - ausschließlich wegen der besseren Lesbarkeit, nicht wegen mangelnder Wertschätzung - stets nur eine Form, also nicht Kollegen und Kolleginnen, wir ergänzen ebenfalls nicht den übergreifenden Begriff „Mitarbeiter“ in auch noch „Mitarbeiterinnen“. So halten wir es auch mit Europäern statt … und Europäerinnen, weil wir auch nicht Deutsche und Deutschinnen schreiben. Nur ein paar Beispiele. In den vielen unterschiedlichen Sprachen der Erde wird das Geschlecht, der Artikel, je nach Bezeichnung ohnehin verschieden gehandhabt. (jw)